Koblenz

Festnahme in Koblenz: Mutmaßlicher Spion aus den Reihen des Beschaffungsamts der Bundeswehr in Haft

Spionageverdacht im Bundeswehr-Beschaffungsamt
Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr in Koblenz. Foto: Thomas Frey/picture alliance/dpa

Wegen mutmaßlicher Spionage ist in Koblenz ein Mann festgenommen worden. Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen den Mitarbeiter des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), wie sie mitteilt. Stand er in Diensten Russlands?

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Der Mitteilung des Generalbundesanwalts zufolge wurde am Mittwoch ein Haftbefehl des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs vom 27. Juli durchgesetzt. Demnach wurde ein deutscher Staatsangehöriger in Koblenz von Beamten des mit den Ermittlungen beauftragten Bundeskriminalamtes festgenommen. Zudem wurden die Wohnung und der Arbeitsplatz des Beschuldigten durchsucht.

Aus eigenem Antrieb an Russen gewandt

„Der Beschuldigte ist dringend verdächtig, für einen ausländischen Geheimdienst tätig gewesen zu sein“, heißt es in der Mitteilung weiter. Laut Haftbefehl wandte sich der Mann ab Mai 2023 aus eigenem Antrieb mehrfach an das russische Generalkonsulat in Bonn und die russische Botschaft in Berlin und bot eine Zusammenarbeit an.

„Dabei übermittelte er zu einer Gelegenheit Informationen, die er im Zuge seiner beruflichen Tätigkeit erlangt hatte, zwecks Weiterleitung an einen russischen Nachrichtendienst“, teilt der Generalbundesanwalt mit.

Mann sitzt in Untersuchungshaft

Die Ermittlungen wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst und dem Bundesamt für Verfassungsschutz geführt, wie es weiter heißt.

Der Beschuldigte wurde den Angaben zufolge noch am Mittwoch dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der ihm den Haftbefehl eröffnet und den Vollzug der Untersuchungshaft angeordnet habe.

Update 10. August, 8.30 Uhr

Laut dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel handelte der nun festgenommene Mann womöglich aus Frust, er soll in seinem Job unzufrieden gewesen sein. Das Magazin beruft sich auf Sicherheitskreise. Es könne sein, das sich „der Soldat durch den Kontaktaufnahmeversuch mit den russischen Geheimdiensten wichtig machen wollte“, schreibt Der Spiegel.