Saarbrücken

Diskussion um Gesten

Saarland plant kein Verbot der Schweigefuchs-Geste

Von dpa/lrs
In Deutschland nicht verboten, aber in starker Kritik: Wolfsgruß
Eine Hand zeigt den "Wolfsgruß" - ein Erkennungszeichen der Grauen Wölfe - während einer Pro-Türkischen Demonstration (Symbolbild). (zu dpa: «Saarland plant kein Verbot der Schweigefuchs-Geste») Foto: Peter Kneffel/DPA

Der Wolfsgruß gilt als Symbol türkischer Rechtsextremisten. Der Schweigefuchs sieht ihm ähnlich, ist aber ein harmloses Zeichen in Kitas und Schulen. Muss er jetzt weg?

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Saarbrücken (dpa/lrs) – Das Saarland plant an Kitas und Schulen kein Verbot der sogenannten Schweigefuchs-Geste, die zur Ruhe mahnt. «Aufklärung braucht es aber dennoch», teilte eine Sprecherin des Bildungsministeriums in Saarbrücken der Deutschen Presse-Agentur mit. Pädagogisch seien derartige «Kommandos» längst nicht mehr zeitgemäß im Rahmen einer inklusiven und demokratischen sprachlichen Bildung. «Darauf weisen wir auch in der Aus- und Weiterbildung und bei gegebenem Anlass hin.»

Beim Wolfsgruß werden Daumen, Mittel- und Ringfinger zu einer Art Schnauze geformt. Zeigefinger und kleiner Finger bilden so etwas wie Ohren. Der Gruß drückt in der Regel die Zugehörigkeit oder das Sympathisieren mit der türkischen rechtsextremen Ülkücü-Bewegung und ihrer Ideologie aus. Zur Fußball-Europameisterschaft hatte das Zeichen für Wirbel gesorgt. Der ähnlich geformte Schweigefuchs soll hingegen eine ruhige Gruppen- oder Lernsituation herstellen.

Zwar tauche das Schweigefuchs-Zeichen auch immer einmal wieder in saarländischen Kitas und Schulen auf. «Aber natürlich in einem völlig anderen Zusammenhang als beim derzeit diskutierten Wolfsgruß», unterstrich die Sprecherin. Man begrüße die Diskussion unter anderem über die totalitäre Haltung, die mit solchen kommunikativen Symbolen einhergehe.

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