Kludenbach

Jüngster Bürgermeister im Rhein-Hunsrück-Kreis: Leon Mähringer-Kunz hofft auf mehr Engagement Gleichaltriger

Von Jule Klein
Leon Mähringer-Kunz  Foto: Leon Mähringer-Kunz
Leon Mähringer-Kunz Foto: Leon Mähringer-Kunz

Leon Mähringer-Kunz aus Kludenbach ist aktuell Ortsbürgermeister von Kludenbach und tritt auch zur Wahl für die nächste Legislaturperiode an. Mit seinen 24 Jahren ist er der jüngste Ortsbürgermeister im Kreis, „und das mit weitem Abstand. Das Bild, das die Gesellschaft von Politik hat, zeichnet immer ältere Männer. Doch das ändert sich langsam“, sagt er.

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Er habe sich schon immer für Politik interessiert, doch in jüngeren Jahren sei es eine andere Art von Interesse gewesen. „Früher habe ich mich nur oberflächlich für Entscheidungen interessiert, bis ich später auch verstehen wollte, wie die Systeme funktionieren und Gesetze gemacht werden.“

Vor seinem Amt als Bürgermeister hat er sich jedoch noch nicht politisch engagiert. „Ich habe mitbekommen, dass die Stelle frei wird, und dachte, ich probiere es einfach mal. Trotzdem finde ich es nicht selbstverständlich, gewählt zu werden und das Vertrauen zu bekommen. Das ist eine große Ehre, die Gemeinde nach außen und auch nach innen zu vertreten.“

Zudem ist der 24-Jährige der Meinung: „Das sind Sachen, in die muss man hineinwachsen.“ Sein Umfeld sei zwar von dem Schritt überrascht gewesen, unterstützt ihn jedoch in allen Belangen. Auch vom Gemeinderat, der Gemeinde selbst sowie der Verbandsgemeinde wurde er gut aufgenommen. „Sicher war der eine oder andere am Anfang skeptisch und vielleicht auch welche aus den Generationen über mir sehr, doch ich denke und hoffe, dass sie im Großen und Ganzen zufrieden mit mir sind.“

Leon Mähringer-Kunz glaubt, dass ältere und langjährig Engagierte sich nicht dem Nachwuchs verschließen dürfen. Gerade die Erfahrenen würden wissen, wie es laufe, und könnten für Jüngere eine große Stütze sein.

Mit seinem politischen Amt ist auch sein Interesse für die Politik nach und nach gestiegen. Seine persönliche politische Richtung war vorher schon gegeben, doch danach erst hat er sich auch für den CDU-Kreisverband aufstellen lassen und ist als stellvertretender Kreisvorsitzender in der Jungen Union tätig. Es sei nicht ausschlaggebend, wie intensiv sich junge Menschen in der Politik engagieren, sondern eher, dass sie sich informieren und ein gewisses Grundwissen aneignen. „Sich Nachrichten anzuschauen und sich mit dem aktuellen Weltgeschehen zu beschäftigen, bringt schon mal viel“, sagt er. Auch dass man sich eine eigene Meinung bildet, findet Mähringer-Kunz wichtig, „und dabei muss man nicht immer parteipolitisch unterwegs sein“.

Und wenn man doch tiefer einsteigen wolle, sei vielleicht der Weg über eine Jugendorganisation ein Anfang. Denn dort werde über die politischen Themen diskutiert, die vor allem für junge Menschen interessant seien. Und wenn man dann Lust bekomme, könne man seine Ideen zum Mitgestalten nutzen. „Gerade junge Leute und auch weibliche Personen würden der kommunalen Ebene guttun und neue Themen und Denkanstöße mitbringen, die ältere Generationen vielleicht gar nicht auf dem Schirm haben und auch gar nicht haben können“, betont er.

Daher sei das Sichtrauen der erste Schritt, um diese Anstöße zu geben. „Wenn man sich denkt, ich habe keine Chance und probiere es daher auch erst gar nicht, ist das der falsche Ansatz“, meint der 24-jährige Kludenbacher. „Wenn ihr überlegt, ob ihr es einfach mal probieren sollt, macht es! Egal, ob im Gemeinderat oder in Jugendorganisationen, es wird eine Erfahrung wert sein.“