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Hennef/Kreis Altenkirchen

Tierhalter aufgeschreckt: Wolf reißt offenbar trotz Herdenschutz Schaf

Von Michael Fenstermacher
Der Wolf, hier die Aufnahme einer Wildtierkamera aus dem Revier Oberölfen, ist im Westerwald wieder heimisch geworden. Die Akzeptanz des Rückkehrers bei Tierhaltern wird jedoch durch Nutztierrisse auf die Probe gestellt.  Foto: Jan Lock (Archiv)
Der Wolf, hier die Aufnahme einer Wildtierkamera aus dem Revier Oberölfen, ist im Westerwald wieder heimisch geworden. Die Akzeptanz des Rückkehrers bei Tierhaltern wird jedoch durch Nutztierrisse auf die Probe gestellt. Foto: Jan Lock (Archiv)

Müssen sich Nutztierhalter in der Region erneut auf eine kühle Jahreszeit mit vielen Nutztierrissen durch Wölfe einstellen? Diese Befürchtung äußert Simon Darscheid, Bezirksvorsitzender des Schafzuchtverbandes Nordrhein-Westfalen, nachdem es kürzlich in Hennef-Lückert mutmaßlich erneut zu einem Angriff eines oder mehrerer Wölfe auf eine Herde Schafe gekommen ist.

Lesezeit: 2 Minuten
Das zuständige Landesamt für Natur- und Verbraucherschutz (Lanuv) in NRW bestätigt, dass es den Vorfall als Verdachtsfall einstuft und ein Wolfsberater DNA-Abstriche genommen hat, die nun genetisch untersucht werden. Es ist das übliche Vorgehen bei einem möglichen Nutztierriss, doch es sind besondere Umstände, die Darscheid bei dem Vorfall nur wenige Hundert ...
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Kluwo: Ursache für Kontamination von DNA-Proben ermittelt

Am Kadaver eines Kalbs, das am 5. Juni in Bachenberg tot aufgefunden und durch das Koordinationszentrum für Luchs und Wolf (Kluwo) begutachtet wurde, ist Fuchs-DNA nachgewiesen worden, wie das Kluwo nun mitteilt. Weiter berichtet Kluwo-Leiter Julian Sandrini, dass an einer am Weidezaun gesicherten Blutprobe Hunde-DNA nachgewiesen wurde.

Dies gab den Experten ein Rätsel auf, weil alle genommenen Proben eine Kontamination einer bislang nicht in Deutschland nachgewiesenen Variante eines Hundegens (fachlich: Haplotyp) aufwiesen. Weitere Ermittlungen ergaben, dass der Haplotyp zum Hund eines Gutachters passte. Eine Kontamination während der Trocknung der Proben vom Zaun oder der Umverpackung sei anzunehmen, so Sandrini.

„Unsere Kontrollmechanismen griffen in diesem Fall“, erklärt der Kluwo-Leiter. So seien Speichelproben aller Hunde von regelmäßig als Rissbegutachter für das Kluwo tätigen Personen hinterlegt gewesen. Die Sektion des Kalbs am Landesuntersuchungsamt in Koblenz hatte das Vorliegen einer Lungen- und Herzbeutelentzündung ergeben. Die genaue Todesursache ist unklar. Hinweise auf die Beteiligung eines Großkarnivoren lagen nicht vor. mif

Auf weiteren Fangversuch vorbereitet

Um Bewegungsmuster des auffälligen Wolfsrüden GW1896m und der Fähe GW1415f, die ebenfalls bereits an mehreren Nutztierrissen beteiligt war, besser nachvollziehen zu können, sollen beide Tiere eingefangen und mit einem Sender versehen werden. Diese Absicht hatte Landesumweltminiserin Katrin Eder im Januar verkündet. Die Besenderung soll auch dazu dienen, Landwirte vorzuwarnen, wenn die Wölfe sich in der Nähe ihrer Herden bewegen.

Als Vorstufe zu einer Entnahme will Eder die Aktion nicht verstanden wissen. Allerdings würde ein Sender bei einer möglichen Ausnahmegenehmigung zweifelsfrei auch dabei helfen, das richtige Tier zu treffen. Bislang ist es allerdings noch nicht gelungen, einen der beiden Wölfe einzufangen. Ein erster Versuch war im Frühjahr gescheitert, und über den Sommer gab es keine weiteren Versuche, wie Magdalena Fröhlich, Pressesprecherin des Umweltministeriums, nun auf RZ-Anfrage erklärt. „Wir sind vorbereitet, und bei einer günstigen Gelegenheit kann ein Fangversuch unternommen werden“, berichtet sie weiter. mif

Wölfe in Rheinland-Pfalz
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