Das Krankheitsbild von Autisten umfasst tief greifende Entwicklungsstörungen, Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend. Auch umschriebene Entwicklungsstörungen, also die des Sprechens und der Sprache, sowie der motorischen Funktionen und der schulischen Fertigkeiten zeichnen sich bei Autisten ab.
Volker Schröder und Tanja Dakhel betonen im Gespräch mit unserer Zeitung, dass es wichtig sei, frühzeitig Autismus zu erkennen, um gegenzusteuern. Wenn Autismus nicht behandelt wird, können unter anderem Folgeerkrankungen wie Suizidalität, Angststörungen, Bipolare Störung (manisch-depressive Erkrankung), Depression, Epilepsie, selbstverletzendes Verhalten, Zwangsstörungen und Intelligenzminderung auftreten. Heutzutage wird von einem Spektrum autistischer Störungen ausgegangen, in dem es unterschiedliche Schweregrade und individuelle Ausprägungen gibt. „Jeder Autist ist individuell“, erklärt Dakhel. Eltern sind durch die Krankheit der Kinder zusätzlich belastet, alltägliche Sachen (Einkaufen, Haushalt, Termine) sind oft nicht mehr möglich und der gesamte Alltag muss an das Kind angepasst werden.