Mehrheit für Null-Nanogramm-Grenze – Cannabis am Steuer

Von Holger Holzer, SP-X

Für Kiffer gelten künftig klare THC-Grenzwerte beim Autofahren. Vielen Deutschen sind diese zu großzügig.

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SP-X/Grünwald. Jeder zweite deutsche Autofahrer findet die neuen Cannabis-Grenzwerte für den Straßenverkehr zu lasch. Laut einer Umfrage von Autoscout24 sprechen sich 54 Prozent für einen THC-Blutwert von 0 aus. Den vom Bundestag kürzlich beschlossenen Wert von 3,5 Nanogramm je Milliliter Blutserum halten lediglich 19 Prozent der Befragten für richtig. Weitere 10 Prozent wünschen sich ein Limit zwischen den beiden Grenzwerten. 5 Prozent wollen eine höhere erlaubte Konzentration, 1 Prozent hält gar keine Beschränkungen für nötig.

Insgesamt haben Jüngere ein entspannteres Verhältnis zu Cannabis am Steuer als Ältere. Während sich unter den Über-50-Jährigen rund 56 Prozent für eine Nulltoleranz-Politik aussprechen, sind es bei den Unter-30-Jährigen nur 46 Prozent. Für Fahrradfahrer hingegen sehen alle Altersgruppen das Kiffen etwas lockerer: Nur 43 Prozent fordern ein komplettes Verbot.

Regelungen für Cannabis am Steuer sind spätestens seit der Legalisierung der Droge nötig geworden. Der Bundestag hat daher nun einen neuen Grenzwert von 3,5 Nanogramm beschlossen, der im Juli in Kraft treten soll. Bei erstmaliger Überschreitung drohen 500 Euro Geldbuße und ein Monat Fahrverbot. Das Parlament folgt damit der Empfehlung einer Expertenkommission. Der Grenzwert soll vergleichbar mit einem Blutalkoholspiegel von 0,2 Promille sein und liegt deutlich unter der Schwelle von 7 Nanogramm, bei der eine Risikoerhöhung beginnt.

Holger Holzer/SP-X