Kurz und recht gut – Gebrauchtwagen-Check: VW Up

Von Elfriede Munsch, SP-X

Der VW Up ist ein praktisches Auto, das aufgrund seiner Kürze auch ideal für die Stadt geeignet ist. Vor dem Kauf eines Modell aus Vorbesitz sollte man aber genauer hinschauen, auch bei der Ausstattung.

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SP-X/Köln. Der Up war zwischen Ende 2011 und Ende 2023 das Einstiegsmodell von Volkswagen und lief wie seine Konzernbrüder Seat Mii und Skoda Citigo in Bratislava vom Band. Der Nachfolger des glücklosen Fox sollte vor allem beim Thema Qualität wieder Standards setzen. Ob dies gelang, weiß der TÜV.

Qualität: Bei den TÜV-Hauptuntersuchungen hinterlässt der Kleinstwagen im Großen und Ganzen einen ordentlichen Eindruck. Achsen und Lenkung bereiten über alle Jahrgänge keine Probleme. Ölverlust ist dagegen ein Thema bei jüngeren Modellen, auch Beanstandungen der Beleuchtungsanlagen treffen besonders die jüngeren Ups. Über alle Jahrgänge bemängeln die TÜV-Prüfer die Funktionsweise von Fuß- und Feststellbremse.

Der Nachfolger des glücklosen Fox sollte vor allem beim Thema Qualität wieder Standards setzen
Der Nachfolger des glücklosen Fox sollte vor allem beim Thema Qualität wieder Standards setzen
Foto: VW

Karosserie und Innenraum: Zunächst als Dreitürer gestartet, schob VW 2012 die fünftürige Variante des Kleinstwagens nach. Als Cross gab es den Up im eigenständigen Offroad-Design und mit etwas höher gelegter Karosserie. Mit einer Länge von 3,54 Metern eignet sich der Up fürs Stadtgewusel, sein Design wirkt erwachsen und auch zeitlos. Sein Platzangebot geht in Ordnung, der Einstieg in den Fond gelingt beim Fünftürer leichter als beim Dreitürer. Das Kofferraumvolumen variiert zwischen 251 und 959 Litern. Das Cockpit bietet in allen Varianten eine gute Ergonomie, gute Sitze und intuitive Bedienbarkeit, positiv fallen zudem die zahlreichen Ablagen auf. Ein Exot auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist die Lieferwagenausführung Load Up, bei der sich an Stelle der Rücksitzbank eine Ladefläche findet.

Nicht Knautschzonen und Crashtests, sondern Viren, Firewalls und Software-Protokolle werden plötzlich zu Killerkriterien
Nicht Knautschzonen und Crashtests, sondern Viren, Firewalls und Software-Protokolle werden plötzlich zu Killerkriterien, die über das Wohl und Wehe einzelner Modelle entscheiden
Foto: VW

2016 erhielt der Up ein Facelift, unter anderem mit LED-Tagfahrlicht ab Werk.

Bei den TÜV-Hauptuntersuchungen hinterlässt der Kleinstwagen im Großen und Ganzen einen ordentlichen Eindruck
Bei den TÜV-Hauptuntersuchungen hinterlässt der Kleinstwagen im Großen und Ganzen einen ordentlichen Eindruck
Foto: VW

Motoren und Antrieb: Das Motorenangebot des Up bestand aus einem Einliter-Dreizylinder-Benziner in verschiedenen Ausbaustufen. Ohne Turbo-Unterstützung leistete der Benziner 44 kW/60 PS und 55 kW/75 PS, die Turbos kamen auf 66 kW/90 PS oder 85 kW/115 PS (GTI). Die Normverbrauchswerte lagen zwischen 4,4 und 4,7 Litern. Eine Erdgasversion mit 50 kW/58 PS ergänzte das Motorenangebot. Der elektrische Up leistete 60 kW/82 PS und hatte zunächst nur eine kleine Batterie mit 16,4 kWh, die eine Reichweite von bis zu 180 Kilometer ermöglichte. Seit 2019 war ein 32,3 kWh großer Akku an Bord. Geschaltet wird außer beim E-Modell über manuelle Getriebe mit fünf oder sechs Gängen, alternativ gab es für die Saugbenziner ein automatisiertes Schaltgetriebe, das aber als technisch anfällig ist.

Das Kofferraumvolumen variiert zwischen 251 und 959 Litern
Das Kofferraumvolumen variiert zwischen 251 und 959 Litern
Foto: VW

Ausstattung und Sicherheit: Die Basisversionen wie Take-Up, die zunächst für rund 10.000 Euro angeboten wurden, waren frugal ausgestattet und fuhren unter anderem ohne Klimaanlage sowie mit offenen Handschuhfach und einteiliger Rückbank vor. Wer ein wenig Komfort möchte, sucht nach Versionen wie Move-Up, High-Up oder nach Sondermodellen wie „Color Up“, „White Up“ oder „Black Up“. Die Aufpreisliste war umfangreich, bot etwa Glasschiebedach, Rückfahrkamera, Sportfahrwerk, 17-Zöller oder auch Navi. Das Sicherheitsniveau war für einen Kleinstwagen sehr ordentlich.

Fazit: Kleinstwagen als Neuwagen sind selten, Interessenten müssen daher auf den Gebrauchtwagenmarkt ausweichen. Eine frische TÜV-Plakette ist empfehlenswert, um teure Probleme wie Ölverlust zu vermeiden. Bei mobile.de werden aktuell rund 5.000 gebrauchte VW up zum Kauf angeboten. Los geht es ab rund 2.000 Euro für Modelle mit sehr hoher Laufleistung und Basisausstattung. Für besser ausgestattete Modelle muss man mindestens 3.500 Euro anlegen. Gebrauchte E-Up-Modelle sind ab 7.000 Euro zu haben.

Elfriede Munsch/SP-X