Auffällig unauffällig – Gebrauchtwagen-Check: Audi A6 (5. Generation)

Von Mario Hommen, SP-X

Audi bietet mit dem aktuellen A6 ein Auto für gehobene Ansprüche an. Entsprechend hoch sind auch die Neuwagenpreise. Der Gebrauchtwagenmarkt bietet inzwischen allerdings viele günstige Alternativen.

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SP-X/Köln. Seit Sommer 2018 bietet Audi die fünfte Generation des A6, intern Typ 4K genannt, in Deutschland an. Die Businesslimousine, die 2023 ein umfangreiches Facelift erhalten hat, ist inzwischen auch in großer Zahl auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu finden. Die Preise bleiben vorerst im fünfstelligen Bereich. Dafür bietet der große Bayer ein hohes Qualitätsniveau und ein geringes Mängelrisiko, wie die TÜV-Auswertungen der Hauptuntersuchungen zeigen.

Qualität: Bei Hauptuntersuchungen bleibt die Businesslimousine aus Ingolstadt auffällig unauffällig. Obwohl der A6 mit einer höheren Laufleistung als im Segment üblich zur HU kommt, bleibt er gleichzeitig deutlich weniger mängelanfällig als andere Vertreter der oberen Mittelklasse. Lediglich an verschleißanfälligen Bauteilen wie den Bremsen treten häufiger Mängel auf, was auch an der Nutzung liegt – Audi A6 werden viel und oft schnell gefahren. Mit zunehmendem Alter häufen sich entsprechend auch die Beanstandungen beim Prüfpunkt Achsaufhängung.

Karosserie und Innenraum: Auch die fünfte Generation des A6 bietet Audi als Limousine, als Kombi (Avant) und als geländegängigen Allroad an. Als elegante Alternative gibt es zudem die Fließheckvariante A7 Sportback. Auf knapp fünf Metern bietet der Konkurrent von BMW 5er und Mercedes E-Klasse reichlich Platz auch fürs Gepäck. Beim Avant passen sogar 565 bis 1.680 Liter in den Kofferraum. Das Cockpit besticht durch schicke Oberflächen, exzellente Verarbeitung und viel Chromschmuck. Ansonsten dominieren Displays den Arbeitsplatz. Die Mittelkonsole bietet zwei Black Panels mit virtuellen Schaltern. Hinzu kommen ein Display-Kombiinstrument und optional ein farbiges Head-up-Display.

Motoren und Antrieb: Vielfalt ist angesagt: Das Motorenangebot reicht von Vier- über Sechs- bis hin zu Achtzylindern sowie Plug-in-Hybridantrieben. Das Leistungsspektrum reicht von 120 kW/163 PS bis zu 463 kW/630 PS im RS6 Performance und RS6 GT. Der Allradantrieb ist bei den Sechs- und Achtzylindern in der Regel serienmäßig. Für die stärkeren Vierzylinder gibt es Allrad auf Wunsch. Das Handschaltgetriebe hat endgültig ausgedient, neben dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (S tronic) gibt es für die stärkeren Antriebsvarianten alternativ eine Achtstufen-Automatik. Mit einem Vierzylinder lässt sich der große Audi sparsam bewegen, bei den Dieselmotoren sind Werte zwischen 4 und 6 Litern möglich. Bei den PHEV-Versionen, die 45 bis 68 Kilometer rein elektrisch fahren können, sind es sogar nur 1,1 bis 2,2 Liter. Je später das Baujahr, desto höher die Wahrscheinlichkeit, einen Verbrennungsmotor mit zusätzlicher Mildhybridtechnik zu finden.

Ausstattung und Sicherheit: Dienstwagen sind in der Regel gut ausgestattet, entsprechend groß ist das Angebot an üppig konfigurierten A6-Modellen. Viele Extras müssen Kunden bei Audi allerdings als Einzeloptionen bestellen, weshalb man bei jedem Gebrauchtfahrzeug genau hinschauen sollte, ob die gewünschten Extras wie Luftfahrwerk, Allradlenkung, Ladeschale, Komfortsitze, Head-up-Display oder Matrix-Scheinwerfer auch an Bord sind. Im Euro NCAP-Crashtest erreichte der Ingolstädter 2018 die Höchstwertung von fünf Sternen.

Fazit: Der Audi A6 (Typ 4K) ist ein Auto für Anspruchsvolle, wenn es um Platz, Ausstattung und Qualität geht. Die Auswahl an Motorisierungen, Ausstattungen und Karosserievarianten ist groß. Bei mobile.de werden derzeit rund 7.000 gebrauchte A6 der fünften Generation zum Kauf angeboten. Die Preise beginnen bei rund 18.000 Euro.

Mario Hommen/SP-X