Schnörkelloser Praktiker – Gebrauchtwagen-Check: Skoda Yeti

Von Elfriede Munsch, SP-X

Sein vor Schein: Der Skoda Yeti besticht nicht unbedingt durch sein Äußeres, dafür stimmen die inneren Werte.

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SP-X/Köln. Dem Skoda Yeti war nur ein Auto-Leben gegönnt. Nach acht Jahren musste er 2017 zugunsten des Karoq weichen. An seiner Qualität und seinen praktischen Seiten lag es nicht, eher an seinem Aussehen, das nicht dem angesagten SUV-Design entsprach.

Qualität: Bei den bislang erfolgten Hauptuntersuchungen (HU) des TÜV lagen die Yeti-Fahrzeuge unter dem Fehlerquotendurchschnitt. Ganz ohne Fehl und Tadel sind sie aber nicht. Die TÜV-Prüfer bemängeln die Beleuchtungsanlage sowie die Bremsscheiben. Ältere Exemplare leiden oft an Ölverlust. Gebrauchtwageninteressenten sollten zudem darauf achten, dass ihr Wunschexemplar keine Probleme mit der Steuerkette hat. Der 1,2-Liter-Turbobenziner macht in dieser Hinsicht Ärger, aber auch die 1,4-Liter-Turbos sind betroffen.

Karosserie und Innenraum: Der 4,22 Meter lange Skoda Yeti wurde unter eher praktischen Gesichtspunkten designt und erinnert mehr an einen Hochdachkombi als ein kompaktes SUV. Er punktet mit viel Platz und Variabilität. Die drei Sitze im Fond lassen sich getrennt voneinander längs verschieben, ist der mittlere Sitz ausgebaut, können die äußeren zudem in Richtung Mitte verschoben werden. Wer den kompletten Fond für Transportzwecke benötigt, kann die drei Sitze auch ausbauen. Die Insassen profitieren von dem luftigen Raumgefühl, das die Höhe von knapp 1,70 m und die gerade Dachlinie vermittelt. Je nach Sitzkonfiguration variiert das Gepäckvolumen zwischen 416 und 1.760 Litern.

Ende 2013 erhielt der Tscheche ein Facelift, zu erkennen unter anderem an geänderten Scheinwerfern und anderem Kühlergrill. Außerdem bot Skoda den Yeti in zwei Ausführungen an, als City- und Offroad-Variante. Die Offroad-Version fuhr mit schwarzem Kunststoff an Stoßfängern und Schwellern vor, während die entsprechenden Teile bei der City-Ausführung in Wagenfarbe lackiert waren.

Motoren und Antrieb: Erstkäufer konnten unter Vierzylinder-Benziner und Diesel sowie unter Front- und Allradantrieb wählen. Die Motoren stammten aus dem VW-Konzernregalen. Nur mit Frontantrieb wurde der 1,2-Liter-Turbobenziner mit 77 kW/105 PS und der 1,4-Liter-Turbo mit 90 kW/122 PS ausgeliefert. Wer die Kombination Allrad und Benziner sucht, muss zum 1,8-Liter-Turbo greifen, der in den Ausbaustufen mit 112 kW/152 PS und 118 kW/160 erhältlich war. Die Normverbrauchswerte lagen zwischen 6,4 und 8 Litern.

Ebenfalls ausschließlich mit Frontantrieb war der 1,6-Liter-Diesel mit 105 PS zu haben. Dagegen gab es den Zweiliter-Diesel in den Ausbaustufen mit 81 kW/110 PS, 103 kW/140 PS und 125 kW/170 PS entweder als Werk oder als Option mit Allrad. Durchschnittlich flossen 4,6 bis 6,1 Liter durch die Dieselleitungen. Mit dem Facelift straffte Skoda das Motorenangebot. Der 1,8-Liter-Turbobenziner wurde ersatzlos gestrichen, dafür bekam der 1.4er noch eine Version mit 110 kW/150 PS und Allradantrieb zur Seite gestellt. Bei den Dieseln blieb der Zweiliter mit 110 PS und mit 150 PS (zuvor 140 PS) im Programm.

Ausstattung und Sicherheit: Wer Wert auf Komfort legt, lässt die Basislinien „Easy“ und „Active2 links liegen, und sucht nach Fahrzeugen der Komfortniveaus „Ambition“, „Elegance“ und „Laurent & Klement“. Bei Ambition gehörten etwa Radio und Klimaanlage zum Serienumfang. „Elegance“ und „Laurent & Klement“ boten unter anderem Bi-Xenonlicht, Rückfahrkamera, Leder, Navi und Zweizonen-Klimaanlage. Auch die Sondermodelle wie „Monte Carlo“ oder „Adventure“ hatten viele Komfort-Extras an Bord. Serienmäßig fuhr der Yeti von Beginn an mit ESP vor.

Fazit: Der Yeti gewinnt vielleicht keinen Schönheitspreis, er ist aber praktisch und variabel, solide verarbeitet und auch mit Allrad zu haben. Bei mobile.de werden aktuell rund 1.000 gebrauchte Skoda Yeti-Modelle zum Kauf angeboten. Los geht es ab rund 3.000 Euro.

Elfriede Munsch/SP-X