Er hat es mit den Bremsen – Gebrauchtwagen-Check: Hyundai Tucson (3. Generation)

Von Elfriede Munsch, SP-X

Kompakte SUV wie der Hyundai Tucson sind beliebt, auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Ganz blauäugig sollte man jedoch keinen Kaufvertrag unterschreiben.

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SP-X/Köln. Hyundais Kompakt-SUV hört auf den Namen Tucson (Stadt in Arizona) und soll mit dieser Bezeichnung beim Fahrer Lust auf Abenteuer wecken. Die zwischenzeitlich durchgeführte Namensänderung in ix35 (zweite Generation, 2009 bis 2015) blieb ein Intermezzo. Die dritte Generation ging 2020 in Rente und ist nun im besten Gebrauchtwagenalter. Ob der Kauf eines gebrauchten Tucson ein Abenteuer wird oder doch eher Freude bereitet, weiß der TÜV.

Qualität: Bei den TÜV-Hauptuntersuchungen bemängeln die Prüfer sehr oft die Funktion der Fußbremse. Ölverlust ist bei jungen Modellen ein Problem. Mit dem Alter häufen sich Beanstandungen bei den Prüfpunkten Achsaufhängung und Lenkung. Insgesamt liegt seine Mängelquote („ohne Mängel“) aber auf dem Durchschnittsniveau aller untersuchten Fahrzeuge.

Im Fond bietet der viereinhalb Meter lange Fünftürer gute Platzverhältnisse
Im Fond bietet der viereinhalb Meter lange Fünftürer gute Platzverhältnisse
Foto: Hyundai

Karosserie und Innenraum: Optisch fällt der 4,48 Meter lange Tucson durch klare Linien und stimmige Proportionen auf. Im Vergleich zum Vorgänger punktet das SUV durch einen hochwertigeren Innenraum. Die Verarbeitung ist gut, das Platzangebot ebenfalls. Das Kofferraumvolumen kommt auf 513 Liter, klappt man die Rücksitzlehnen um, sind es 1.500 Liter. Ein Facelift 2018 brachte kleine Änderungen an Front und Heck, LED-Scheinwerfer gab es nun optional. 2019 nahm Hyundai die unter anderem durch 19-Zöller, dunkle Dekor-Applikationen und Doppel-Auspuffendrohr auf Sportlichkeit getrimmten Version N-Line ins Programm.

Motoren und Antrieb: Zum Marktstart stand ein 1,6-Liter-Turbobenziner mit 97 kW/132 PS und 130 kW/177 PS zur Wahl. Die stärkere Ausbaustufe gab es auch mit Allrad. Die Verbräuche liegen im Schnitt zwischen 6,3 und 7,8 Litern. Die Kraftübertragung erfolgt über ein manuelles Sechsganggetriebe, optional sorgt ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) für die richtige Gangsortierung.

Außerdem hatte Hyundai drei Diesel im Angebot, ein 1,7-Liter mit 85 kW/116 PS und 104 kW/140 PS sowie ein Zweiliter in den Ausbaustufen 100 kW/136 PS und 136 kW/185 PS. Die 185 PS-Version verfügte ab Werk über Allradantrieb und statt des Handschalters konnten Erstkäufer eine Sechsgangautomatik ordern. Die Normverbräuche kamen auf Werte zwischen 4,6 und 6,5 Litern. Seit dem Facelift ersetzte ein 1,6-Liter-Diesel mit fast identischen Leistungsdaten den 1,7er.

Ausstattung und Sicherheit: Wer etwas Komfortanspruch hat, lässt die Basisversionen (Classic) links liegen und sucht nach den Trend, Style und Premium genannten Ausstattungslinien. „Trend“ bot unter anderem eine Klimaautomatik, Sitzheizung und ein beheizbares Lenkrad. Bei „Style“ waren etwa Rückfahrkamera, Radio-Navigationssystem und Verkehrszeichenerkennung an Bord, bei „Premium“ LED-Licht, 19-Zöller und ein Parkassistent. Optional konnten Erstbesitzer unter anderem noch ein Assistentenpaket mit automatischen Bremsassistenten, Tot-Winkel-Warner und Querverkehrswarner ordern. Mit dem Facelift waren auch ein radargestützter Tempomat, 360-Grad-Umfeldüberwachungs-Kamera und Müdigkeitswarner erhältlich.

Fazit: Der Hyundai Tucson macht nicht nur optisch auf SUV, er ist auch mit Allrad erhältlich. Platz- und Komfortangebot sind ordentlich. Ein ausführlicher Check vor dem Kauf, um die Schwachstellen zu kontrollieren, ist ratsam. Bei mobile.de werden aktuell rund 2.000 gebrauchte Tucson-Modelle der dritten Generation zum Kauf angeboten. Los geht es ab rund 10.000 Euro.

Elfriede Munsch/SP-X