„Wir konnten unseren Kunden darüber hinaus weitere Speichervolumen zur Verfügung stellen.“ Das Gas stamme vor allem aus der Nordseeregion sowie aus LNG-Terminals. Rund 88 Millionen Kubikmeter Erdgas können hier in pfälzischem Boden gespeichert werden – genug, um 50.000 Haushalte ein Jahr lang zu versorgen. Das Unternehmen übernimmt Kundengas und lagert es. „Wir verfügen über einen sogenannten Aquiferspeicher, eine Besonderheit im Rheintalgraben“, sagte Bastian. „Ähnliche Speicher befinden sich bei Sandhausen und nördlich von Mannheim.“ Der Speicher Frankenthal umfasst zwei „Speicherhorizonte“ in 700 sowie 1000 Meter Tiefe, mit einer Fläche von 2,5 mal 1,0 Kilometern.
Der Speicher ist seit dem 1. Oktober nicht mehr nur an das Verteilnetz, sondern auch an das Fernleitungsnetz angebunden. „Dies ist insofern wichtig, als der Speicher dadurch den Regeln des Speichergesetzes unterworfen ist. Das heißt, wir müssen neben den gesetzlichen Füllstandvorgaben, die wir vorher auf freiwilliger Basis erfüllt haben, auch weitgehende Berichtspflichten an die Bundesnetzagentur erfüllen“, sagte Bastian.
Ferner wurde umfangreich in die IT-Systeme in Frankenthal investiert, um mit Kunden automatisiert Daten austauschen zu können. „Die Ausspeicherung der Mengen soll Anfang Dezember 2023 beginnen und Ende März 2024 planmäßig abgeschlossen sein“, sagte Bastian. „Die Befüllung 2024/2025 wird – wie jedes Jahr – Anfang April starten. Und das erstmalig auf Grundlage schon abgeschlossener Nutzungsverträge.“ Im Gegensatz zu den Vorjahren habe das Unternehmen bereits im Sommer Teilkapazitäten fürs Folgejahr vermarkten können. „Dies erfolgte in der Vergangenheit in der Regel erst im Frühjahr des Speicherjahres.“
Wolfgang Jung