Rund 2500 Beschäftigte
Erneute Insolvenz für DRK-Kliniken in Rheinland-Pfalz
Auch das DRK-Krankenhaus Kirchen ist von der erneuten Insolvenz betroffen. Hinzu kommen vier weitere Standorte im Land.
Markus Kratzer

Nach der Insolvenz in Eigenregie geht die DRK-Krankenhausgesellschaft mit fünf Standorten erneut insolvent. Gesundheitsminister Hoch bedauert das, ist aber zuversichtlich. 

Aktualisiert am 06. Dezember 2024 14:38 Uhr

Fünf angeschlagene Klinikstandorte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Rheinland-Pfalz stellen erneut einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht in Mainz. Das kündigte die DRK-Trägergesellschaft Süd-West am Vormittag in Mainz an. Die rund 2500 Beschäftigten an den Standorten in Alzey, Altenkirchen, Hachenburg, Kirchen und Neuwied seien in Mitarbeiterversammlungen darüber informiert worden.

Die Kliniken sähen sich Millionenforderungen der Rheinischen Zusatzversorgungskasse (RZVK) gegenüber und könnten deshalb die Verpflichtungen auf betriebliche Altersversorgung gegenüber einem Teil ihrer Belegschaft nicht erfüllen, nannte die DRK-Trägergesellschaft als Grund. 

Im August hatten die in Finanznot geratenen DRK-Krankenhäuser erfolgreich die Insolvenz in Eigenverwaltung abgeschlossen. Ein wichtiger Vorbehalt des vereinbarten Sanierungskonzeptes war nach eigenen Angaben die Fortführungsvereinbarung der Mitgliedschaft mit der RZVK. Diese habe die Mitgliedschaft jetzt für beendet erklärt.

„Wir bleiben davon überzeugt, dass eine Lösung für den Westerwald im Lichte der anstehenden Krankenhausreform des Bundes funktionieren kann und wird.“
Clemens Hoch, Gesundheitsminister des Landes Rheinland-Pfalz

Gesundheitsminister Clemens Hoch äußerte sich in einer ersten Reaktion folgendermaßen: „Die Entwicklung bei den DRK-Krankenhäusern ist das denkbar schlechteste Signal zum Ende des Jahres. Ich bedauere diese Entwicklung sehr, bin mir aber sicher, dass wir gemeinsam mit der kommunalen Familie vor Ort gute Lösungen zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung finden werden. Ich werde dazu noch vor Weihnachten die Landräte zum Gespräch einladen.“

Hoch fügt an: „Wir haben stets klargemacht, dass ein Zentralbau im Norden für das Land eine gute Lösung darstellt. Aber es braucht eben auch einen Träger, der das vorantreibt und umsetzt. Wir bleiben davon überzeugt, dass eine Lösung für den Westerwald im Lichte der anstehenden Krankenhausreform des Bundes funktionieren kann und wird. Für mich ist gerade mit Blick in den Landkreis Altenkirchen ganz klar: Die Kinder- und Jugendpsychiatrie muss ohne Wenn und Aber in der Region erhalten bleiben und Versorgungsangebote auch in der Geburtshilfe und Kinder- und Jugendmedizin müssen sichergestellt werden. Hier erwarte ich größte Kraftanstrengungen von allen.“