Kampf gegen Automatensprenger
Bundesweiter Kontrolltag der Polizei
Im Kampf gegen Geldautomatensprengungen führte die Polizei in Rheinland-Pfalz einen bundesweiten Aktionstag durch.
Stephan Dinges

Die Zahl der Geldautomatensprengungen geht zurück. Das teilt das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz mit. Dennoch sind die Behörden auf der Hut. Polizeien in ganz Deutschland haben den Tätern mit einer bundesweiten Kontrollaktion den Kampf erklärt.

Aktualisiert am 05. Dezember 2024 16:23 Uhr

Die Fallzahlen im Bereich der Geldautomatensprengungen sind auf Bundes- sowie zu großen Teilen auf Landesebene rückläufig. Das teilt das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz in einer Pressemitteilung mit. Trotz dieser positiven Tendenz könne jedoch keine generelle Entwarnung gegeben werden. „Die Täter nutzen zur Begehung von Geldautomatensprengungen hochgefährliche Sprengstoffe, durch welche eine Gefährdung für Anwohner entstehen kann“, heißt es seitens des Landeskriminalamtes. Darüber hinaus komme es durch die Tatbegehung zu hohen Sachschäden in den Bankfilialen.

Zahlreiche Polizeibehörden haben in den Nächten vom 3. bis 5. Dezember eine zweitägige Kontrollaktion im gesamten Bundesgebiet durchgeführt. Unter der Koordination der Taskforce GAA-Sprengungen des Landeskriminalamtes Niedersachsen beteiligten sich neben der Bundespolizei die Polizeien der Länder Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern, Baden-Württemberg sowie das Saarland.

12 Personen festgenommen

Laut Mitteilung wurden bundesweit mehr als 4000 Fahrzeuge kontrolliert und zwölf Personen festgenommen. Gegen sie lagen Haftbefehle unter anderem wegen Einbruchs oder illegalen Aufenthalts vor. Zusätzlich wurden 84 Strafanzeigen gefertigt und 56 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Bei den Feststellungen aus anderen Phänomenbereichen handelt es sich überwiegend um Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz sowie Verkehrsverstöße.

Geldautomatensprengungen auch in Rheinland-Pfalz rückläufig

Auch in Rheinland-Pfalz kann eine positive Tendenz hinsichtlich der Entwicklung der Fallzahlen verzeichnet werden. „Bisher kam es im Jahr 2024 zu 21 Geldautomatensprengungen. Im selben Zeitraum 2023 konnten 45 Fälle registriert werden. Somit kann ein Rückgang von über 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr festgestellt werden (Stand 05.12.2024)“, geht aus der Pressemitteilung hervor.

An der Kontrollaktion waren in Rheinland-Pfalz 224 polizeiliche Einsatzkräfte beteiligt. In den zwei Tagen wurden insgesamt 412 Fahrzeuge und 512 Personen kontrolliert. Hierbei konnten sechs Strafanzeigen gefertigt werden, die mit den Geldautomatensprengungen jedoch nichts zu tun hatten.

Seit dem 1. September 2019 hat das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz die zentrale Ermittlungsarbeit für das Land übernommen, um eine verbesserte Vernetzung, insbesondere der Bereiche Ermittlungen, Analyse, Einsatz, Prävention und Öffentlichkeitsarbeit mit den Sicherheitsbehörden anderer Bundesländer und dem Ausland zu gewährleisten.

Der rheinland-pfälzische LKA-Präsident Mario Germano unterstreicht: „Wir dürfen uns nicht auf den rückläufigen Fallzahlen ausruhen. Jetzt gilt es, weiterhin an den erfolgreichen Maßnahmen festzuhalten. Wir müssen gemeinsam mit den Banken Tatanreize für potenzielle Geldautomatensprenger verhindern, denn jede Sprengung gefährdet Menschenleben.“

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