Das Dorf Mödlareuth gehört zu Bayern und Thüringen, hat zwei Telefonvorwahlen, zwei Postleitzahlen und unterschiedliche Schulferien
30 Jahre Wiedervereinigung: An diesen Punkten hakt's noch
picture alliance/dpa

Ganz Deutschland ist wiedervereinigt. Ganz Deutschland? Nein. Da gibt es ein kleines Dorf in Thüringen und ein kleines Dorf in Bayern. Beide bilden das 1289 erstmals urkundlich erwähnte Mödlareuth. Sie liegen links und rechts vom bequem zu überspringenden Tannbach. Im Kalten Krieg riss der Eiserne Vorhang mit Mauer, Stacheldraht und Schießbefehl hier die beiden Hälften des Dorfes auseinander. Aber warum haben die Mödlareuther in Thüringen und die Mödlareuther in Bayern nach 30 Jahren immer noch nicht ihr gemeinsames Dorf zurück? Warum brauchen knapp 50 Bürger immer noch zwei Telefonvorwahlen, zwei Postleitzahlen, zwei Briefträger, zwei Müllabfuhren, zwei Stromversorger, verschiedene Schulferien und sogar verschiedene Wahltermine? Warum also ist die deutsche Wiedervereinigung im Großen hier im Kleinen immer noch unvollendet?

Wie widernatürlich der Zustand eigentlich ist, mag das Kriegsende in Mödlareuth beleuchten. Als die US-Amerikaner immer weiter nach Westen vorstießen, nahmen sie Mödlareuth als Ganzes ein. Nach dem Viermächteabkommen über die Aufteilung Deutschlands zogen sich die US-Soldaten zurück, und die Rote Armee besetzte Mödlareuth.

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