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Rhein-Lahn

Parteien, Personen, Prozente: Politisches Leben ist seit der Gründung des Rhein-Lahn-Kreises bunter geworden

Von Andreas Galonska
Der erste Kreistag des jungen Rhein-Lahn-Kreises konstituierte sich nach der Gründung im Jahr 1969.  Foto: Kreisverwaltung
Der erste Kreistag des jungen Rhein-Lahn-Kreises konstituierte sich nach der Gründung im Jahr 1969. Foto: Kreisverwaltung

Mehr als fünf Jahrzehnte hat der Rhein-Lahn-Kreis inzwischen auf dem Buckel – er ist nach dieser Zeit für die Menschen am Mittelrhein, an der Aar, der Lahn, im Taunus und im geografischen südlichen Westerwald zum Alltag geworden. Das war jedoch nicht immer so.

Lesezeit: 3 Minuten
Bis 1969 hatten sich aber die heutigen Rhein-Lahn-Kreis-Bürger mit den Vorgängern – dem Unterlahnkreis und dem Kreis St. Goarshausen (später: Loreleykreis) – identifiziert. Mit der Bildung des Rhein-Lahn-Kreises im Zuge von Landkreisreformen in Rheinland-Pfalz wurde zunächst Rudolf Rumetsch (FDP) erster Landrat, der zuvor in Simmern in gleicher Funktion tätig gewesen war. ...
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Die Vorgänger hatten rund 100 Jahre bestanden

Aus zwei mach eins, das klingt oft leichter, als es ist. Im Fall der Fusionierung der beiden Kreise Unterlahn und St. Goarshausen (ab 1962: Loreleykreis) zum neuen Rhein-Lahn-Kreis mussten manche Hürden überwunden werden.

Zu Beginn der neuen gemeinsamen Verwaltung war die Umstellung auf den neuen Arbeitsplatz für Diezer wie für St. Goarshausener nicht einfach, denn in Bad Ems wurde zunächst das frühere Oberbergamt auf der Insel Silberau als neue provisorische Bleibe bezogen.

Der Unterlahnkreis (Kreisstadt war Diez) wurde 1867 und umfasste sechs Städte und 115 Gemeinden und zählte rund 64.000 Einwohner. Der Kreis St. Goarshausen entstand 1886, hatte fünf Städte und 58 Gemeinden mit zusammen rund 58.000 Einwohnern. 1962 wurde er in Loreleykreis umbenannt.

Auch die parteipolitischen Tendenzen waren in den beiden Vorgängerkreisen recht unterschiedlich. Im Unterlahnkreis waren die Sozialdemokraten die bestimmende Partei. Schon bei der ersten Kreistagswahl 1946 kam die SPD auf 48,5 Prozent, die CDU auf 42,1, die FDP auf 5,7 und die KPD auf 3,7 Prozent. Zwei Jahre später traten freie Wähler an, die 11,9 Prozent der Stimmen gewannen – vorwiegend zulasten der CDU, für die nur noch 30,0 Prozent verzeichnet wurden. 1952 sammelte eine Liste alle Stimmen des bürgerlichen Lagers und landete mit 52,5 Prozent vor der SPD (47,5). Danach kandidierten im Unterlahnkreis CDU, FDP und Wählergruppen wieder separat. Die letzte Kreistagswahl 1964 entschied die SPD mit 52,8 Prozent eindeutig für sich. Zur Zeit der Weimarer Republik war Ernst Scheuern Landrat des Unterlahnkreises. Nach 1945 amtierten Walther Meyer-Delvendahl (1950 bis 1958) und Albert Reinhard (1958 bis 1969) lange in Diez.

Im Kreis St. Goarshausen lag bei der ersten Nachkriegs-Kreistagswahl 1946 die CDU mit 58,4 Prozent weit vorne vor der SPD (36,0), FDP (9,4) und KPD (5,6). 1952 gelang den Freien Wählern auch in St. Goarshausen ein Erfolg, denn sie kamen mit 27,7 Prozent knapp hinter CDU (30,3) und SPD (30,1) ins Ziel. Mit dem Zurückfallen der Freien Wähler 1956 punkteten die beiden großen Parteien. Zwischen CDU (40,9) und SPD (40,2) ging es Kopf an Kopf aus. Die letzte Kreistagswahl 1964 gewannen schließlich die Sozialdemokraten mit 46,0 Prozent vor der CDU mit 41,6 Prozent und der FDP mit 12,4 Prozent. Zur Weimarer Zeit war Wilhelm Niewöhner Landrat (1920 bis 1933). Nach Kriegsende leiteten unter anderem Hans Wirges (1947 bis 1954) und Bernhard Bohmeier (1954 bis 1969) die Geschicke in St. Goarshausen. ag

Rhein-Lahn-Zeitung
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