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Rhein-Hunsrück

Volle Kirchen an Weihnachten: Sehnsucht nach Frieden zieht Rhein-Hunsrücker in die Gottesdienste

An Heiligabend besinnen sich viele Menschen auf ihre Sehnsucht nach Frieden – im Kleinen wie im Großen. Gut besucht war auch die Christmette am Heiligen Abend in der katholischen Pfarrkirche St. Erasmus in Rheinböllen.  Foto: Werner Dupuis
An Heiligabend besinnen sich viele Menschen auf ihre Sehnsucht nach Frieden – im Kleinen wie im Großen. Gut besucht war auch die Christmette am Heiligen Abend in der katholischen Pfarrkirche St. Erasmus in Rheinböllen. Foto: Werner Dupuis

Es ist ein Anblick, der Bernd Bazin erfreut. Der Pfarrer, der in der evangelischen Kirchengemeinde Sargenroth-Mengerschied aktiv ist, hält an Heiligabend und am zweiten Weihnachtstag insgesamt vier Gottesdienste – und die in überwiegend gut gefüllten Kirchen. Denn zu den Feiertagen, das weiß auch Bazin, gehen auch diejenigen zu den Gottesdiensten, die das Jahr über meist fernbleiben.

Lesezeit: 3 Minuten
„Weihnachten ist, wie kein anderes Fest, mit der tiefen menschlichen Sehnsucht nach Frieden in Familie, Freundeskreis und der ganzen Welt verbunden. Diese Sehnsucht und die damit verbundene Hoffnung auf eine bessere Welt teilen alle Menschen, die guten Willens sind“, nennt er einen der Hauptgründe für das große Interesse an den ...
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Kommentar zu den alljährlichen Gottesdienstbesuchen an Weihnachten: Kirche muss raus aus den eigenen Mauern

Auch ich gehöre zu denjenigen, die man sonntags nicht allzu häufig in den Gottesdiensten antrifft, die sich aber in den Kreis derer einreihen, die zumindest an Weihnachten versuchen, eines der Angebote wahrzunehmen. Mal an Heiligabend, mal an einem der beiden Weihnachtsfeiertage – je nachdem, wie es der eigene Zeitplan zulässt.

Sicherlich habe ich mich auch schon gefragt, ob ich deswegen ein schlechtes Gewissen haben muss, ob es vielleicht scheinheilig ist, einmal im Jahr, um das Gewissen zu beruhigen, einen Gottesdienst aufzusuchen. Und ich habe die Frage, vielleicht auch nach einigen Gesprächen mit Pfarrern, die durchaus einen sehr realistischen Blick auf das Thema haben, mit Nein beantwortet. Wohl auch, weil ich für mich behaupten kann, dass ich den Gottesdienst nicht deswegen besuche, um mein Gewissen zu beruhigen, sondern eher, weil es für mich eine gute Gelegenheit ist, mich auf Weihnachten, auf das, was dieses Fest ausmacht, einzustimmen, den Stress des Alltags zu vergessen, zur Ruhe zu kommen und mir Gedanken über das zu machen, was Glaube für mich bedeutet.

Dabei weiß ich nicht einmal, ob ich von mir behaupten kann, ein gläubiger Mensch zu sein. Aber Themen wie Frieden und Nächstenliebe, die haben eine große Bedeutung für mich, für mein Leben. Und in dieser Hinsicht bin ich der Kirche, der christlichen Botschaft sicherlich nah – und ich glaube, dass das vielen Menschen so geht, dass am Ende jeder diese Botschaft für sich selbst mit Leben füllen kann, sofern er bereit ist, sich damit auseinanderzusetzen. Heiligabend und die beiden Weihnachtsfeiertage sind dazu sicherlich ein schöner Anlass. Das zeigen auch die gut gefüllten Kirchen.

Und dennoch glaube ich, dass Pfarrer Bernd Bazin richtig liegt, wenn er sagt, dass Kirche auch raus muss aus den dicken Mauern des Kirchengebäudes, dass sie zeigen muss, dass es mehr gibt als Gottesdienste, die vielen nicht das geben, was sie sich von der Institution Kirche wünschen – außer vielleicht an Weihnachten.

Rhein-Hunsrück-Zeitung
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