Simmern

Lachen, kreative Einfälle und viel Absurdität – Theatergruppe des Gymnasiums in Simmern erhält viel Beifall

nathanael-9
Mit „Nathanael“, einer Adaption von E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“, begeisterte die Theater-AG der Oberstufe des HJG Simmern bei mehreren Auftritten ihr Publikum. Foto: Sabine Jung

Leute murmeln, Stühle knarzen, Gläser klirren. Und auf einmal: Stille. Für die aufgeregten Schauspieler, die hinter dem Vorhang warteten, war es endlich so weit. Nach einem ganzen Schuljahr Vorbereitung standen die Vorstellungen der Theater-AG der Oberstufe des Herzog-Johann-Gymnasiums (HJG) an. Darüber berichtet die Schule in einer Pressemitteilung.

Lesezeit: 2 Minuten
Anzeige

Man muss zunächst einen Blick hinter den Vorhang werfen. Die Theater-AG der Oberstufe ist eine wiederauferstandene Tradition, die sich über die vergangenen Jahre ein wenig hinter der Pandemiepause verlaufen hatte. Bereits nach wenigen Stunden erwiesen sich die Teilnehmer als wahre Naturtalente und zeigten ein Engagement und viel Liebe zum Detail.

Protagonist hat gespaltene Persönlichkeit

Unter der Leitung von Noah Delkurt, Matthias Hardt und Christian Hauernherm verarbeitete die Gruppe das Stück „Der Sandmann“ von E.T.A. Hoffmann zu ihrer Adaption „Nathanael“. Diese verwandelte den Protagonisten in eine gespaltene Persönlichkeit mit je zwei Schauspielern, welche die innere Zerrissenheit durch mehrere Konflikte der Darsteller miteinander vermittelte.

Zusätzlich haben sie „Das dunkle Prinzip“ als Charakter, der den Wahnsinn des traumatisierten Nathanael verkörpert und ihn förmlich einnimmt, eingebaut. So nahm die AG ihre Zuschauer mit auf die wundersame Reise, auf der sich Nathanael in dem Verlust seines Verstandes wiederfindet, nur um den Kampf gegen sich selbst zu verlieren. Aber wer weiß genau, ob diese abstrus scheinende Geschichte wirklich nur eine Begleiterscheinung des Wahnsinns ist oder gar doch die wahre Realität zeigt?

Eindringliche Bühnenbilder geschaffen

Was können wir wissen? Um uns diesen Anblick zu ermöglichen, musste einiges getan werden. Denn zu einem guten Theaterstück gehören nicht nur ausgezeichnete Schauspieler, sondern auch eindringliche Bühnenbilder, dessen Komponenten gern mal die Nähe zum Publikum suchten, sowie eine licht- und tontechnische Unterstützung. Stimmungsuntermalende Farben ließen die Zuschauer weiter in das Geschehen eintauchen. Innovative Ideen und private Mitbringsel, aber auch selbst finanzierte Bestellungen vervollständigten zwischen vielen Witzen nach und nach die Szenen.

Die Premiere sollte beim Jugendkulturfestival im Hunsrück-Museum Simmern stattfinden. Sie musste ohne Bühne bewerkstelligt werden. Die Theater-AG improvisierte sich eine „Bühne ohne Bühne“. Es stand nun nichts mehr zwischen ihnen und dem Publikum, das gespannt auf die Show wartete. In den nächsten 60 Minuten überzeugte die Gruppe mit expressiven Dialogen, Tanz und Gesang. Den Leuten an der Technik blieb fast das Herz stehen, als bei dem von Olimpias Charakter gesungenem Lied „Sweet Dreams“ der Ton versagte und man diese Einlage nur in den ersten Reihen bewundern konnte.

Dennoch war der Auftritt ein großer Erfolg, der mit außerordentlich starkem Applaus belohnt wurde. Das Selbstbewusstsein des Teams wuchs, und die anfänglichen Sorgen fielen ihnen wie ein Stein vom Herzen. Danach waren die darauffolgenden Auftritte in der Mehrzweckhalle des Herzog-Johann-Gymnasiums ein Leichtes, die den Zuschauern die skeptische Botschaft über die Perspektiven im Leben gleichzeitig mit etwas Humor auf lockere Art und Weise übermitteln konnten.

Weiteres Jahr weckt Begeisterung

Schlussendlich standen nun alle Teilnehmer also wieder auf der Bühne, auf der alles begann, und wurden nach jeweils voll besetzten Vorstellungen mit großem Applaus bedacht.

Die Akteure blicken nun zurück auf eine unvergessliche Zeit voller Lachen, kreativer Einfälle und viel Absurdität, heißt es in der Pressemitteilung der Schule. „Sie richten den Blick aber ebenso nach vorn – auf ein weiteres Jahr, was noch mehr Begeisterung in ihnen erweckt.“ red