Neustadt/Wied

Forderung von Erwin Rüddel und Damwildhaltern in Neustadt/Wied: „Problemwölfe“ schießen

Zum Informationsaustausch besuchte Bundestagsabgeordneter Erwin Rüddel (rechts) den Damwildhalter Matthias Eul.  Foto: Reinhard Vanderfuhr
Zum Informationsaustausch besuchte Bundestagsabgeordneter Erwin Rüddel (rechts) den Damwildhalter Matthias Eul. Foto: Reinhard Vanderfuhr

Der Schutzstatus von Wölfen müsse neu bewertet werden: Diese Forderung hat der Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel anlässlich eines Besuchs bei Matthias Eul in Neustadt/Wied, Vorsitzender des Vereins Damwild Farming Mitte-West, wiederholt.

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„Beim Wolf handelt es sich um ein Raubtier, das gerade bei Weidetierhaltung nicht nur aus Hunger tötet. Weil die Wolfspopulation immer mehr wächst, wachsen auch die Konflikte mit Wölfen, auch und gerade hier bei uns in den ländlichen Regionen“, erklärte der Damwildhalter laut einer Pressemitteilung von Rüddels Büro beim Informationsaustausch mit dem CDU-Politiker.

Forderung nach Entnahme von sogenannten „Problemwölfen“

Grundlage dieser Einschätzung seien auch in der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld gemachte negative Erfahrungen mit dem Leuscheider Rudel.

Angesichts mehrerer Wolfsübergriffe in der Region fordert Eul: „Das Leid der Weidetiere, die immer öfter von Wölfen gerissen werden, und der damit verbundene enorme Schaden für die Weidetierhalter müssen reduziert werden.“ Der Tierhalter teilt mit Rüddel die Auffassung, dass zumindest besonders gefährliche „Problemwölfe“, die gelernt hätten, dass Weidetiere einfacher zu jagen sind als Wildschweine oder Rehe, entnommen werden müssten. In diesem Zusammenhang verwies Eul auf den Wolfsrüden GW1896m, der in der Grenzregion der Kreise Altenkirchen und Neuwied blutige Spuren hinterlassen habe: „Würde der entnommen, wäre die Sache erledigt!“

Doch aufgrund der bisherigen Gesetzeslage würden sich Jäger gehandicapt sehen: „Wenn wir den falschen Wolf erwischen, sind wir unseren Jagdschein los.“ Aufgrund der Situation ist laut Eul vermehrt Stallhaltung angesagt, „damit Wölfe frei leben und sich entfalten können“. Seiner Einschätzung nach würden selbst Schutzzäune keine garantierte Abhilfe schaffen. „Der Wolf geht über jeden Zaun drüber.“ Rüddel wies darauf hin, dass seit gut einem Jahr auf europäischer Ebene für eine Debatte gekämpft wird, um den Stimmen ländlicher Regionen Gehör zu verschaffen.

Bundeseinheitliches Wolfsmanagement und Monitoring solle Abhilfe schaffen

„Ich bin froh, dass endlich die Dringlichkeit dieser Angelegenheit erkannt wurde und dazu führt, die Lage besser in den Griff zu bekommen. Die Gefahr, die vom Wolf ausgeht, muss klar und deutlich benannt werden. Ziel muss sein, dass der Schutzstatus von Wölfen neu bewertet wird. Die Sicherheit von Menschen und Nutztieren gerade in ländlichen Regionen muss oberste Priorität haben“, stellte er fest.

Umso dringlicher sei ein bundeseinheitliches Wolfsmanagement und Monitoring, etwa nach dem Vorbild Niedersachsens, durch die Landesjägerschaft und ebenso eine zügige und unbürokratische Bestandsregulierung. „Ohne eine grundlegende Veränderung der Wolfspolitik wird es zu nicht umkehrbaren Strukturbrüchen in der Weidetierhaltung kommen. Den Einstieg in ein aktives Bestandsmanagement trotz vorhandener EU-rechtlicher Möglichkeiten nicht umzusetzen, führt zu einem breiten Ausstieg aus der Weidetierhaltung und zu einem massiven Verlust an Biodiversität und der Akzeptanz bei den Menschen in ländlichen Regionen“, so Eul. red