Neuwied

Putzig, witzig und absolute Besucherlieblinge: Erdmännchen begeistern in Neuwied immer wieder aufs Neue

Erdmännchen im Neuwieder Zoo
Bringen viele Zoobesucher zum Lachen und Schwärmen: Erdmännchen. Foto: Zoo Neuwied/Alexandra Japes

Sie scheinen die heimlichen Stars in der Deichstadt zu sein – deshalb gab die Einrichtung passend zum Erdmännchentag am 3. Juli Einblicke in das Leben der kleinen Raubtiere.

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Für Anfang Juli ist der Tag ziemlich wolkenverhangen und ungewöhnlich kühl. „Das finden nicht nur wir Menschen blöd, auch unseren Erdmännchen gefällt das gar nicht“, so Alexandra Japes vom Neuwieder Zoo. „Sie sind schließlich an ganz andere Temperaturen angepasst. Ihr natürlicher Lebensraum sind Savannen- und Wüstengebiete im südlichen Afrika. Auch wenn unsere Erdmännchen natürlich schon seit vielen Generationen in europäischen Zoos wie dem Zoo Neuwied leben, fühlen sie sich trotzdem immer noch bei Sonnenschein und Hitze am wohlsten.“

Ähnliche Verhaltensweisen

Anders als viele andere Tiere, die sich dann in den Schatten zurückziehen, würden sich die Erdmännchen dann mitten in die Sonne setzen, die Augen zu machen und sich den Bauch wärmen lassen.“ Gedanklich vervollständige ich das Bild dann gern mit einer winzigen Sonnenbrille und einem kühlen Getränk. Ab und zu kommt es sogar vor, dass die Tiere dabei so sehr entspannen, dass sie einnicken und umkippen“, weiß die Biologin und Pressesprecherin des Zoos zu erzählen. Es sind gerade solche menschlich anmutenden Verhaltensweisen, die die Erdmännchen zu den absoluten Besucherlieblingen in den Zoos machen, berichtet der Zoo Neuwied. Ihnen wurde sogar ein eigener Tag gewidmet: dem internationalen Erdmännchentag, der jedes Jahr am 3. Juli begangen wird. Allein in Europa gibt es über 600 Haltungen in Zoos und Tierparks – dabei sind Erdmännchen nicht bedroht.

Tiere holen Menschen auf emotionaler Ebene ab

„Erdmännchen haben einen festen Platz im Tierbestand vieler Zoos, der anders als bei vielen anderen Arten nichts damit zu tun hat, dass wir so die Art erhalten und Reservepopulationen für schwindende Bestände in der Natur bilden können“, erklärt Japes. „Erdmännchen eignen sich aber so gut wie kaum ein anderes Tier dafür, Menschen für Tiere zu begeistern und sie auf emotionaler Ebene abzuholen – damit fungieren sie als Botschafter für andere Tiere, die bedrohter, aber weniger niedlich sind.“

Weibchen an der Spitze des Rudels

Durch ihr äußerst aktives Naturell und ihre soziale Lebensweise sind die kleinen Raubtiere außerdem ein Paradebeispiel für die Zoopädagogik und dienen dadurch dem Umweltbildungsauftrag der Zoos. „Erdmännchen leben in matriarchalisch geführten Familiengruppen mit einem Weibchen, das sich mit einem oder mehreren Männchen fortpflanzt, und dem Nachwuchs mehrerer Würfe“, so Japes. „Man kann hier wunderbar sehen und erklären, wie die Jungtiere von den älteren lernen: jagen, kämpfen, nach Nahrung scharren, Gänge graben und die Umgebung sichern.“

Umfallen und dösen

Erdmännchen seien den ganzen Tag lang aktiv und zeigen ihr arttypisches Wildtierverhalten trotz ihrer Vorliebe für hochsommerliches Wetter auch bei Regen und kalten Temperaturen. „Nur das Sonnenbaden, bei dem sie wegdösen und umfallen, da bin ich mir ziemlich sicher, dass das eine Sache ist, die die Tiere sich erst in menschlicher Obhut angewöhnt haben – das wäre in der afrikanischen Wildnis doch ein ziemlich lebensverkürzendes Verhalten, das sich evolutiv bestimmt nicht durchgesetzt hätte“, lacht die Biologin.