Kreis Ahrweiler

Besuch des Innenministers im Ahrtal: Mit Michael Ebling kommen die Förderbescheide

Innenminister Michael Ebling (rechts) übergibt Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen den Förderbescheid. Foto: Hans-Jürgen Vollrath
Innenminister Michael Ebling (rechts) übergibt Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen den Förderbescheid. Foto: Hans-Jürgen Vollrath

Der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling war am gestrigen Montag im Ahrtal unterwegs. Im Gepäck: Förderbescheide für die Kreisstadt, die VG Altenahr und die VG Adenau. Als erste Station ging es für Ebling am Vormittag nach Bad Neuenahr-Ahrweiler. Dort überreichte er Bürgermeister Guido Orthen einen Förderbescheid in Höhe von 6,5 Millionen Euro aus dem Sondervermögen „Aufbauhilfe 2021“. Gefördert wird der Neubau der Ursulinenbrücke und der Maria-Hilf-Brücke.

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„Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler plant, 3,41 Millionen Euro für den Neubau der Ursulinenbrücke und weitere 3,13 Millionen Euro für den Neubau der Maria-Hilf-Brücke einzusetzen. Beide Brücken waren während der Flutnacht im Juli 2021 vollständig zerstört worden. Die Neubauten sind nicht nur für die kommunale Infrastruktur von großer Bedeutung, sondern auch für das Wiedererstarken der regionalen Mobilität“, sagte Innenminister Michael Ebling.

Weiter ging es für Ebling nach Altenahr

Bei der Förderung kommt die neue Regelung zur Nutzung von Abschlagszahlungen zum Tragen, die seitens des Landes ermöglicht wurde. Nach dieser Regelung kann die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler 30 Prozent der bewilligten Fördersumme direkt als Abschlag abrufen. Das Land verbessert auf diese Weise die Liquidität der Stadt für die Umsetzung der Wiederaufbaumaßnahmen.

Nach seinem Besuch in Bad Neuenahr-Ahrweiler ging es für Ebling weiter hinein ins Ahrtal. Dort übergab er dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr, Dominik Gieler, mehrere Förderbescheide in Gesamthöhe von 16,2 Millionen Euro, die ebenfalls aus dem Sondervermögen „Aufbauhilfe 2021“ stammen. Gefördert wird die externe Projektsteuerung in der Verbandsgemeinde sowie die Sanierung verschiedener Straßen in den Ortsgemeinden Dernau und Altenahr.

Förderung deckt weitere Leistungen ab

„Im Maßnahmenplan der Verbandsgemeinde Altenahr sind allein im Bereich der allgemeinen kommunalen Infrastruktur über 650 Maßnahmen festgestellt worden. Die Vorbereitung und Durchführung der Planungs- und Bauaufgaben stellt die dortige Verwaltung vor immense Herausforderungen. Um die Steuerung und Abwicklung der für die Verbandsgemeindeverwaltung zusätzlichen und auch personalintensiven Aufgaben bewältigen zu können, wurde ein externer Projektsteuerer beauftragt. Hierfür stellen wir der Verbandsgemeinde 9,7 Millionen Euro zur Verfügung“, sagte Ebling. Durch die Förderung könne ein weiterer Teil der Leistungen abgedeckt werden.

Die Neubauten sind nicht nur für die kommunale Infrastruktur von großer Bedeutung, sondern auch für das Wiedererstarken der regionalen Mobilität.

Innenminister Michael Ebling über die Förderung des Wiederaufbaus von Ursulinenbrücke und Maria-Hilf-Brücke.

Weitere rund 6,5 Millionen Euro werden der Verbandsgemeinde zur Wiederherstellung von verschiedenen Straßen und Wegen in Dernau sowie zur Sanierung von Wanderwegen in der Ortsgemeinde Altenahr zur Verfügung gestellt. „Mit den geplanten Maßnahmen wird ein weiterer bedeutsamer Schritt in Dernau und Altenahr genommen, da die Straßen und Wege zur weiteren Stärkung der kommunalen Infrastruktur beitragen und den Menschen vor Ort wieder eine verbesserte Mobilität und eine höhere Lebensqualität ermöglichen“, so der Minister. Auch bei dieser Förderung kommt die neue Regelung zur Nutzung von Abschlagszahlungen zum Tragen.

Geld aus dem Dorferneuerungsprogramm für Marienthal

Mit dem Sondervermögen „Aufbauhilfe 2021“ von Bund und Ländern werden Mittel zur Beseitigung der durch den Starkregen und das Hochwasser vom 14. und 15. Juli 2021 entstandenen Schäden bereitgestellt. Bislang wurden für die Wiederherstellung der allgemeinen kommunalen Infrastruktur in Rheinland-Pfalz Förderungen in Höhe von rund 548 Millionen Euro aus dem Aufbauhilfefonds bewilligt.

Und auch für die Marienthaler gibt es gute Neuigkeiten: Ebling teilte bei seiner Tour durch den Kreis mit, dass die Ortsgemeinde Dernau eine Förderung in Höhe von 76.000 Euro aus dem rheinland-pfälzischen Dorferneuerungsprogramm erhält. Gefördert wird die Neugestaltung der Ortsmitte in Marienthal.

Informationen bei „Unser Notarzt“ in Adenau

„Im Rahmen des Wiederaufbaus der örtlichen Infrastruktur ist die Neugestaltung einer neuen Ortsmitte in Marienthal geplant. In Verbindung mit dem Neubau des Dorfgemeinschaftshauses soll auch eine multifunktionale Fläche entstehen, die zum Verweilen und Beisammensein einlädt. Mit der neuen Ortsmitte erhalten die Marienthaler Bürgerinnen und Bürger eine moderne und attraktive Anlaufstelle für Gemeinschaftsaktivitäten und den sozialen Austausch“, sagte Innenminister Michael Ebling. Die Investitionen der Dorferneuerung kämen Familien zugute, schaffen wohnstättennahe Arbeitsplätze und sichern die Zukunftsfähigkeit der Dörfer. Davon profitieren sollen aber auch die regionalen Handwerks-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe.

Schwerpunkte der Dorferneuerung sind vor allem Projekte in den Ortskernen, die Impulse geben, um die Ortsmitte neu zu beleben oder als Mittelpunkt des dörflichen Lebens zu erhalten. Der rheinland-pfälzischen Dorferneuerung stehen im Förderjahr 2023 insgesamt rund 24 Millionen Euro für die Förderung kommunaler und privater Projekte in den Ortskernen zur Verfügung.

Wie sich Notfallmediziner, Notärzte und Notfallsanitäter fortbilden, um besser auf Katastrophenfälle vorbereitet zu sein, erfuhr Ebling im Anschluss in Adenau. Dort wurde ihm das Modellprojekt „Unser Notarzt“ vorgestellt. Das Projekt wurde im Jahr 2014 zur Bewältigung einer akuten notärztlichen Mangelversorgung im Raum Adenau/Altenahr ins Leben gerufen. Inzwischen ist im Rahmen dieses mehrfach ausgezeichneten Projektes ein Simulationszentrum im Haus Romes-Hartmann im historischen Stadtviertel „Buttermarkt“ in Adenau entstanden und das Team ist bundesweit vernetzt. red