Berlin

Hintergrund zur Kubakrise: Zäsur im kalten Krieg

Die Kubakrise im Herbst 1962 gilt als gefährlichste Situation und Wendepunkt im über vier Jahrzehnte dauernden Kalten Krieg zwischen Ost und West. Damals wurde den verantwortlichen Politikern klar, dass sie keinen „heißen“ Atomkrieg mit verheerenden Folgen mehr riskieren durften.

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Die glücklich überstandene Krise führte zu ersten Verhandlungen über Rüstungskontrollen, einer umfassenden Entspannungspolitik und schließlich 1990/1991 zum Ende des Ostblocks.

Vorbote der Kubakrise war der Bau der Berliner Mauer im August 1961. Zwei Wochen später fuhren am Übergang Checkpoint Charlie gefechtsbereite Panzer der Sowjetunion auf, denen sich US-Panzer entgegenstellten. Mit der bedrohlichen Aktion versuchten Moskau und die DDR, die westlichen Alliierten einzuschüchtern. Bereits 1958 hatte der sowjetische Partei- und Regierungschef Nikita Chruschtschow ultimativ den Abzug der Westmächte verlangt.

Chruschtschows Gegenspieler in beiden Krisen war der amerikanische Präsident John F. Kennedy. Weil Kennedy keine Atomraketen auf der nahe gelegenen Karibikinsel dulden wollte, drohte er glaubhaft mit Waffengewalt.

Chruschtschow lenkte nach tagelangem Pokern ein und ließ in letzter Minute die Raketen abziehen. Im Gegenzug erklärten die USA einen Gewaltverzicht gegenüber dem kommunistischen Kuba und zogen ihrerseits Raketen aus der Türkei ab.

Nach der Kubakrise einigten sich beide Lager auf eine Vielzahl von Abkommen, um Kriegsgefahren zu bannen. Es begann 1963 mit einem Teststopp-Vertrag, dem im Laufe der Jahre Vereinbarungen zur Begrenzung der Zahl der Atomsprengköpfe und Raketen folgten. Auch die konventionellen Streitkräfte wurden verringert.