Kiew

Krieg gegen die Ukraine

Ukrainische Truppen im Osten bei Pokrowsk unter Druck

Von dpa
Ukraine-Krieg - Pokrowsk
Anwohner räumen nach einem russischen Bombardement eines Wohnviertels Glasscherben von ihren Balkonen. Aufgrund des Vormarschs der russischen Truppen trifft der Krieg immer mehr neue Siedlungen im Westen der Region Donezk. Intensiver Beschuss zwang die Menschen, ihre Häuser zu verlassen. (zu dpa: «Ukrainische Truppen im Osten bei Pokrowsk unter Druck») Foto: Evgeniy Maloletka/DPA

Bei ihrer Offensive auf russischem Gebiet macht die ukrainische Armee kleine Fortschritte. Doch eine Rechnung scheint nicht aufzugehen: Russland lässt bei seinen Angriffen in Donbass nicht nach.

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Kiew (dpa). Ukrainische Truppen stehen nach Militärangaben im Osten des Landes weiter unter schwerem Druck russischer Angriffe. Der Generalstab in Kiew berichte, allein am Frontabschnitt Pokrowsk habe es am Dienstag 66 russische Sturmangriffe gegeben. Diese seien zurückgeschlagen worden, hieß es, ohne dass dies unabhängig zu bestätigen war. Kämpfe gab es demnach um viele Ortschaften, die für die Russen auf dem Weg in das noch etwa zehn Kilometer entfernte Pokrowsk liegen. Russische Militärblogger berichteten von einem Vordringen ihrer Truppen.

Die Industrie- und Bergbaustadt Pokrowsk im Gebiet Donezk zählte vor dem Krieg etwa 65.000 Einwohner, sie ist wichtig für die Versorgung der ukrainischen Truppen an diesem Frontabschnitt. Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj räumte die schwierige Lage ein. Auf russischer Seite hieß es, die ukrainische Verteidigung bei Pokrowsk schwanke. Heftige Gefechte gab es nach ukrainischen Militärangaben auch weiter nördlich bei Torezk.

Ukraine rücken im Gebiet Kursk vor

Ukraine-Krieg – Krasnooktjabrskoje
Dieses von Planet Labs PBC veröffentlichte Satellitenbild zeigt Brände in der Nähe des Dorfes Krasnooktjabrskoje in der russischen Region Kursk. (zu dpa: «Ukrainische Truppen im Osten bei Pokrowsk unter Druck»)
Foto: Planet Labs PBC/DPA

Im russischen Gebiet Kursk dagegen rückten ukrainische Truppen bei ihrer Offensive nach Einschätzung von Beobachtern weiter vor. Das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) nannte Fotos aus der Region als Beleg dafür, dass die Ukrainer sich dichter an die Kreisstadt Korenjewo vorkämpfen. Von der Stadt Sudscha aus, die gleich zu Beginn der Offensive in ukrainische Hände fiel, gehe der Vormarsch nach Osten weiter.

Nach fast zweieinhalb Jahren Abwehr der russischen Invasion hat die Ukraine mit dem Vorstoß ins russische Gebiet Kursk Bodenkämpfe erstmals auf das Terrain des Gegners verlegt. Russland führt allmählich Truppen zur Verteidigung des Gebiets heran. Dies scheint allerdings nicht – wie von der ukrainischen Führung eventuell erhofft – zulasten der russischen Angriffe im Gebiet Donezk zu gehen.

© dpa-infocom, dpa:240821-930-208573/5