Mehr braucht es nicht – Kurztest: Citroen C4 You

Von Holger Holzer, SP-X
Der Citroen C4 federt besonders komfortabel
Der Citroen C4 federt besonders komfortabel Foto: Citroen

Wenn der Listenpreis eines Neuwagens günstig ist, wird oft bis an die Grenze des Erträglichen an Ausstattung gespart. Beim Citroen C4 ist das anders.

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SP-X/Köln. Es gibt sie noch, die günstigen Autos. Citroen bietet den kompakten C4 seit kurzem für knapp 19.600 Euro in der neuen Basisvariante „You“ an. Die bietet viel Auto fürs Geld und lässt verblüffend wenig vermissen.

Der Citroen C4 federt besonders komfortabel
Der Citroen C4 federt besonders komfortabel
Foto: Citroen

Der erste Eindruck:

Obwohl der C4 aus Kostengründen auf einer Kleinwagen-Plattform steht, fährt er sich wie ein Großer
Obwohl der C4 aus Kostengründen auf einer Kleinwagen-Plattform steht, fährt er sich wie ein Großer
Foto: Citroen

Das soll ein „Basismodell“ sein? Die Schräghecklimousine im Crossover-Kleid kann sich auch ohne aufpreispflichtige Design-Extras durchaus sehen lassen. Dass es sich bei den 18-Zoll-Rädern um profane Stahlfelgen handelt, sieht man dank der Zierkappe im Aero-Stil erst, wenn man wirklich hinschaut. Und dass die Türgriffe in Schwarz gehalten sind, geht statt als Sparmaßnahme auch als gestalterischer Kniff durch. Die Sitzbezüge innen kommen zwar schon sehr einfach daher – wer drauf sitzt, sieht sie aber nicht mehr. Wie auch bei den teureren C4-Modellen stimmen Platz und Raumgefühl, die Übersichtlichkeit leidet allerdings unter dem schnittigen Dachverlauf.

Keine 20.000 Euro kostet der ordentlich ausgestattete Kompakt-Crossover
Keine 20.000 Euro kostet der ordentlich ausgestattete Kompakt-Crossover
Foto: Citroen

Auf der Straße:

Obwohl der C4 aus Kostengründen auf einer Kleinwagen-Plattform steht, fährt er sich wie ein Großer. Das liegt vor allem an dem Komfort-Fahrwerk mit seiner speziellen Kombination aus Federn, Dämpfern und hydraulischen Anschlägen, das Unebenheiten nonchalant wegschwingt. Weil Lenkung und Pedalerie verbindlicher abgestimmt sind, wirkt der Franzosen trotzdem präzise und ausreichend agil. Gelassenheit ist auch beim Motor angesagt, der mit 74 kW/101 PS am unteren Ende des heute selbst bei Kleinwagen üblichen Leistungsbands werkelt. Wer die manuelle Sechsgangschaltung behände bedient, kommt trotzdem ausreichend flott von der Stelle. Beim Verbrauch ist der Citroen mit gut 6 Litern Durchschnitt.

Die Kosten:

Keine 20.000 Euro – dafür gibt es ein ansehnliches Äußeres und ordentliche innere Werte, etwa in Form eine Zweizonen-Klimaautomatik, Digitaltacho, Lederlenkrad, Touchscreen mit Radio und sechs Lautsprechern und Android-Auto- beziehungsweise Apple-Car-Play-Einbindung, elektrische Fensterheber und Einparkhilfe hinten. Das Sicherheitspaket entspricht den im Juli 2024 in Kraft tretenden strengeren Vorgaben, bietet außerdem noch Verkehrszeichenerkennung. Viel fehlt da nicht mehr. Wünschenswert wäre vielleicht noch eine Rückfahrkamera, um die schlechte Sicht nach hinten auszugleichen. Fairerweise ist die für 250 Euro Zuzahlung extra bestellbar. Für die Sitzheizung gilt das nicht, sie ist den höheren Ausstattungslinien vorbehalten.

Die Konkurrenten:

Einen passgenauen Wettbewerber für den Kompakt-Crossover auf Kleinwagenbasis zu finden, fällt schwer. Ähnlichkeiten in der Positionierung gibt es zum Fiat Tipo (ab 21.000 Euro) und zum Skoda Scala (ab 24.800 Euro). Vom Zuschnitt kommen auch Kia Niro Hybrid (ab 30.700 Euro), Mazda CX-30 (ab 28.000 Euro) und VW T-Roc (ab 27.000 Euro) in Betracht.

Zum Schluss:

Mehr Neuwagen für das Geld gibt es aktuell wohl nirgendwo anders. Das „You“-Modell ist kein reines Lockangebot, sondern überzeugt nicht nur anspruchsloseste Fahrer als vollwertiges Auto für den Alltag. Anders als viele Wettbewerber ermöglicht Citroen sogar in begrenztem Umfang den Zukauf weiterer Extras über die Optionsliste.

Holger Holzer/SP-X