Arbeiter mit Manieren – Kurztest: Nissan Townstar Kastenwagen

Von Holger Holzer, SP-X
Der Nissan Townstar teilt sich die Technik mit dem Renault Kangoo
Der Nissan Townstar teilt sich die Technik mit dem Renault Kangoo Foto: Nissan

Kleine Lieferwagen haben einen anspruchsvollen Alltag. Der Nissan Townstar will diesen mit Komfort und guter Ausstattung leichter machen. Klappt das?

Lesezeit: 2 Minuten
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SP-X/Köln. Der Name „Townstar“ dürfte den meisten Autofahrern weniger geläufig sein als „Kangoo“ oder „Citan“. Dabei trägt Nissans kleiner Transporter die exakt gleichen Gene wie seine beide Verwandten von Renault und Mercedes. Die vereinte Entwicklungskraft hilft ihm dabei, gegen Konkurrenten wie VW Caddy, Opel Combo und Ford Transit Connect zu bestehen.

Der Nissan Townstar teilt sich die Technik mit dem Renault Kangoo
Der Nissan Townstar teilt sich die Technik mit dem Renault Kangoo
Foto: Nissan

Der erste Eindruck:

Den Antrieb übernimmt ein Benziner
Den Antrieb übernimmt ein Benziner
Foto: Nissan

Schmuck-, aber nicht farblos – der knapp viereinhalb Meter lange Townstar gibt sich sowohl als Kastenwagen als auch als Kombi äußerlich nüchtern, wirkt mit seinen klar definierten Blechfalzen und dem LED-Licht aber modern und wertig. Auch im Innenraum halten die Japaner den praxisorientierten Stil durch, garnieren gute Ergonomie und solide Kunststoffe mit ein wenig Technik-Chic in Form eines großen Touchscreen-Monitors. Der üppige Laderaum (3,9 Kubikmeter) fasst zwei Euro-Paletten und darf bis zu 775 Kilogramm aufnehmen. Die Schiebetür auf der rechten Seite ist 62 Zentimeter breit und 1,06 Meter hoch, die asymmetrischen Hecktüren öffnen bis zu 180 Grad. Reicht das Ladevolumen nicht, darf noch ein Hänger mit 1,5 Tonnen an den Haken.

Der üppige Laderaum (3,9 Kubikmeter) fasst zwei Euro-Paletten und darf bis zu 775 Kilogramm aufnehmen
Der üppige Laderaum (3,9 Kubikmeter) fasst zwei Euro-Paletten und darf bis zu 775 Kilogramm aufnehmen
Foto: Nissan

Auf der Straße:

Optisch setzt sich der Nissan vor allem über Kühlergrill und Logo von Renault ab
Optisch setzt sich der Nissan vor allem über Kühlergrill und Logo von Renault ab
Foto: Nissan

Wie Berlingo und Citan gibt es den Townstar auf Wunsch auch mit Elektro-Antrieb (Reichweite: rund 300 Kilometer), noch wählen aber die meisten Kunden den einzigen Verbrenner: einen 1,3-Liter-Vierzylinderbenziner mit 96 kW/130 PS, Vorderradantrieb und Sechsgang-Handschaltung. Der ist zwar deutlich weniger sparsam als der in dieser Klasse sonst angebotene Diesel, geht dafür aber kultiviert und durchzugsstark zur Sache. Zudem profitiert der Nissan von seiner Pkw-Plattform, die dem Fahrkomfort grundsätzlich zugutekommt. Unbeladen hilft das allerdings eher wenig, federt der Kastenwagen ohne Extra-Kilos auf schlechten Straßen doch eher unwillig.

Neben dem Benziner ist auch eine Elektrovariante zu haben
Neben dem Benziner ist auch eine Elektrovariante zu haben
Foto: Nissan

Die Kosten:

Das Cockpit bietet auf Wunsch Pkw-Komfort
Das Cockpit bietet auf Wunsch Pkw-Komfort
Foto: Nissan

Den Start macht der Townstar Kastenwagen in der „Visia“-Variante bei 21.330 Euro ohne Mehrwertsteuer. Eine manuelle Klimaanlage und elektrisch verstellbare Spiegel zählen zur Serienausstattung. Ab „Acenta“ ist der Laderaumboden dann mit Kunststoff ausgekleidet, am Heck verhindert ein Parkpiepser Rempler. Der Testwagen kam als „N-Connecta“-Modell mit Rückfahrkamera, Totwinkelwarner und Komfort-Fahrersitz. 25.870 Euro netto werden dafür mindestens fällig.

Fazit:

Modern, mit üppigen Ausstattungsoptionen und vor allem praktisch: Der Nissan Townstar ist ein Arbeiter mit Manieren. Wer etwas Geld investiert, fährt mit ihm in Sachen Komfort und Sicherheit auf Pkw-Niveau. Wer auf einen Diesel verzichten kann, findet in ihm eine interessante Alternative im Lieferwagenmarkt – nicht nur zu seinen Technik-Zwillingen.

Nissan Townstar Kastenwagen 1.3 DIG-T 2,0t – Technische Daten:

Kastenwagen mit zwei Sitzen, Länge: 4,50 Meter, Breite 1,86 (mit Außenspiegeln 2,11 Meter), Höhe: 1,81 Meter, Radstand: 2,72 Meter, Laderaumvolumen: 3.300 – 3.900 Liter, Laderaumlänge/-breite: 1,81 Meter / 1,25 – 1,57 Meter

1,33-Liter-Vierzylinder-Benziner, 96 kW/131 PS, Drehmoment: 240 Nm bei 1.600 U/min, Frontantrieb, 6-Gang-Schaltgetriebe, 0-100 km/h: k.A., Vmax: 183 km/h, Normverbrauch nach WLTP: 6,8 l/100 Kilometer, CO2-Ausstoß 151 g/km, Testverbrauch: 7,5 l/100 km, Preis: ab 21.330 Euro.

Holger Holzer/SP-X