RaR-Macher Lieberberg: Dorthin, wo das Herz der Bevölkerung schlägt

"Rock am Ring"-Veranstalter Marek Lieberberg. 
"Rock am Ring"-Veranstalter Marek Lieberberg.  Foto: dpa

Rheinland-Pfalz — Fast erleichtert zeigt sich Rock am Ring-Macher Marek Lieberberg in diesen Tagen nach dem Aus seines Kult-Festivals. „Rabiat“, geradezu „dreist“ seien die Verhandlungen gewesen, meint er und wendet den Blick zu neuen Ufern — nicht ohne die Pläne der künftigen Veranstalter am Nürburgring kritisch zu kommentieren...

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In einem Interview mit Spiegel Online zeigte sich „Rock am Ring“-Gründer Marek Lieberberg eher weniger beeindruckt von den Referenzen des Nachfolge-Veranstalters Deag. Erst vor wenigen Wochen hatte der – ansonsten eher im Klassikbereich stark – die britische Agentur Kilimanjaro übernommen. Lieberberg meint, nun solle wohl deren am Hockenheim vor Jahren gestartetes Hard Rock-Festival reanimiert werden: „Vielleicht bricht ja in Wacken ob dieser potenziellen Kamikazeaktion eine Panikwelle aus. Wir sehen das entspannt.“

Wollte Nürburgring-Betreiber das Festival-Programm „zensieren“?

Noch immer ist er dagegen empört über die Bedingungen, unter denen er Rock am Ring am Nürburgring hätte weiterführen sollen – als eine Partnerschaft auf Augenhöhe. „Das muss man sich mal vorstellen: Wir hätten die Bands durch eine Art Zensur bekommen müssen, bevor wir das Programm zusammenstellen! Menschen, die noch nie ein Festival gemacht haben, die keinerlei Know-How auf dem Gebiet haben, wollten uns in unser Kerngeschäft reinreden. So dreist war bisher kein Geschäftsführer oder Betreiber!“

Als dann auch Verhandlungen über eine Jubiläumsausgabe zum 30. von Rock am Ring scheiterten, zog Lieberberg einen Schlußstrich. Er wird mit seiner „Marke“ einen neuen Standort finden, da ist er ganz sicher. Zumal ihm ein Ring, ein Motodrom nicht zwingend notwenig scheint. Eher im Gegenteil: Die schwierigen, schlauartigen Verhältnisse auf dem Nürburgring haben ihm „mehr als einmal Herzrasen verursacht“.

Trotzdem gibt es unter den angedachten neuen Schauplätzen des Kultfestivals außer Mönchengladbach auch wieder einen ähnlichen Veranstaltungsort. Lieberberg zählt auf: „Ein Motodrom, ein Messegelände in der Nähe des jetzigen Schauplatzes in Rheinland-Pfalz, einen Ort in Niedersachsen“.

„Wir wollen dort veranstalten, wo das Herz der Bevölkerung schlägt“

Ganz klar scheint aber zu sein, dass Lieberberg seinem Nürnberger Festival „Rock im Park“ keine Konkurrenz weiter südlich machen will. Das spricht gegen bereits gehandelte Pläne mit Standort Mainz. Ebensowenig geht der Blick des Veranstalters nach Osten: „Wir wollen dort veranstalten, wo das Herz der Bevölkerung schlägt. Es ist ja kein Geheimnis: NRW hat 18 Millionen Menschen.“

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