Boppard

Unser Rheinland-Pfalz-Tipp: Einmal rund um die Rheinkurve

Die Panorama-Radtour führt von Boppard aus über die Höhen und zurück zum Fluss.  Foto: Hartmut Schönhöfer/ideemedia
Die Panorama-Radtour führt von Boppard aus über die Höhen und zurück zum Fluss. Foto: Hartmut Schönhöfer/ideemedia

Die Panoramatour beginnt am Hauptbahnhof Boppard. Wegen der vielen Aussichtspunkte und fantastischen Blicke empfiehlt es sich, die Tour an einem sonnigen Tag bei guter Fernsicht zu fahren. Da die Strecke nur teilweise beschilderte Radwege nutzt, ist ein Bike-Navi oder Smartphone zur sicheren Orientierung empfehlenswert.

Lesezeit: 2 Minuten
Anzeige

Vom Hauptbahnhof sind es nur ein paar Meter zum Rheinufer, wo wir auf den Rheinradweg treffen. Nach 450 Metern entlang der Bopparder Rheinpromenade biegen wir auf den Radweg in Richtung Emmelshausen ab und überqueren die B 9. Durch die Bahnunterführung gelangen wir ins Mühltal und haben an der Talstation der Sesselbahn die Wahl, ob wir den Anstieg zum Gedeonseck und Vierseenblick im Fahrradsattel bewältigen wollen oder uns bequem mit der Seilbahn (Betrieb täglich von April bis Ende Oktober) nach oben befördern lassen.

Wer es sportlich liebt, erklimmt den Berg mit dem Fahrrad. Im Mühltal zweigt eine schmale, asphaltierte Stichstraße ab, die zu zwei Ausflugslokalen und dem Bikepark Boppard führt. Der Ausstieg der Sesselbahn befindet sich unterhalb des Hirschkopfs, unweit des Restaurants Gedeonseck. Der Blick von der großen Terrasse des Ausflugslokals auf die Bopparder Rheinschleife ist fantastisch, getoppt noch vom Vierseenblick. Durch wunderbaren Laubwald rollen wir an der markanten Engelseiche und am Bopparder Hochzeitswald vorbei.

Unterhalb des Jakobsberges erstreckt sich der berühmte Bopparder Hamm. Wir passieren den Jugendzeltplatz und steuern die Siedlung Schauren an. Die Kapelle ist ein beliebtes Fotomotiv. Auf asphaltierter Strecke rollen wir abwärts nach Rhens und passieren zwei weitere Kapellen, der Fernblick über die weite Hangfläche und zur Marksburg ist an klaren Tagen ein Hochgenuss.

Hinter Rhens mit seinem historischen Ortskern folgt der Streckenabschnitt am Rheinufer. Spay empfängt uns mit der barocken Alten Kirche. Der Radweg führt nun über das Betriebsgelände der Schottelwerft, die Rheingemeinde Spay bietet sich auch für eine Verschnaufpause an. Am Rheinuferplatz verlassen wir den Rheinradweg und biegen in die Rheinstraße ab. Wir überqueren Bahn und Bundesstraße und haben den Fuß des Bopparder Hamms erreicht. Der Name Hamm ist vom lateinischen hamus (= Haken) abgeleitet und bezieht sich auf den s-förmigen Verlauf der Rheinschleife.

Nach der Vinothek im Weinberg queren wir auf einem asphaltierten Weinbergweg den Hang, ehe wir in Serpentinen nach rund 25 Kilometern die Weinbergschaukel erreichen. Weiter geht es durch die Rebenhänge hinab zur Hütte am Mandelstein, die in exponierter Lage in einer Kurve am Steilhang thront.

Anschließend rollen wir entlang des Peternacher Bachs ins Tal, wo bis zu seiner Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg das Dorf Peternach existierte. Per Anruf öffnet sich die Bahnschranke und nach Überquerung der B 9 sind wir zurück auf dem Rheinradweg.

Weinberge, Weitsichten und tiefe Einblicke ins Welterbe

Anfahrt: B 9 am Rhein entlang bis BoppardStart/Ziel: Boppard Hbf

Zug: Mit der Bahn ab Köln, Koblenz, Mainz oder Emmelshausen bis Boppard.

Länge: 30,6 Kilometer/28,2 Kilometer

Dauer: 2,5 Stunden

Höhenmeter: 795

Anspruch: Mittel (mit Seilbahn)

Fazit: Die grandiosen Panoramablicke verdienen schönes Wetter. Dank der Sesselbahn Boppard können Genussradfahrer einen Anstieg sparen.

Buchtipp: „Traumtouren – E-Bike & Bike“, Bände 1 bis 9. Die Kurzbeschreibung stammt aus dem druckfrischen Band 9 „Mittelrheintal/Rheingau“. Bike-Experte Hartmut Schönhöfer stellt 16 neue Rundtouren für Genießer vor, die links und rechts des Rheins zu den Höhepunkten des Welterbetals und den künftigen Stätten der Buga 2029 führen. Info: www.ideemediashop.de