Plus
Bad Kreuznach

AfD-Abgeordnete Höchst bezeichnet Pariser Viertel als Kalifat: Internetvideo stößt auf viel Kritik

Von Désirée Thorn
Die AfD-Bundestagsabgeordnete Nicole Höchst schießt in ihrem Video unter anderem gegen das AJK-Kulturzentrum.
Die AfD-Bundestagsabgeordnete Nicole Höchst schießt in ihrem Video unter anderem gegen das AJK-Kulturzentrum. Foto: Screenshot

Im Internet sorgt momentan ein Video der AfD-Bundestagsabgeordneten Nicole Höchst für Aufsehen. Darin streift die Politikerin durch verschiedene Bereiche Bad Kreuznachs, um vermeintliche Missstände aufzudecken. Für Empörung sorgen dabei allerdings in den sozialen Netzwerken überwiegend nicht die angeprangerten Situationen, sondern viel mehr die Haltung der Abgeordneten selbst.

Lesezeit: 2 Minuten
So bezeichnet Höchst das Pariser Viertel in ihrem Video etwa immer wieder als Kalifat, in dem „vermeintliche Herrscher“ das Sagen haben und in dem sich eine Parallelgesellschaft entwickelt. Für Höchst sei das Pariser Viertel ein Bereich, in dem „die Landnahme in Bad Kreuznach offensichtlich stark erfolgt“. Immer wieder nutzt Höchst populistisches ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Christoph Erbelding über Nicole Höchst: Rechtsextrem oder auf Karriere aus

Die nette Frau Höchst aus dem Wahlkampf 2017 ist Geschichte. Hat Berlin sie verdorben? Oder doch die voranschreitende Radikalisierung innerhalb ihrer Partei, der Alternative für Deutschland?

Nicole Höchst war mal Mitglied in der CDU. Dort wäre sie wahrscheinlich nie zur Bundestagsabgeordneten aufgestiegen. Erst recht nicht mit Positionen, die sie nun in ihren Videos in Bad Kreuznach vertreten hat. Bei den Christdemokraten wäre sie damit selbst am ganz rechten Rand von der Kante gefallen.

Laut eigener Aussage hat Nicole Höchst einst wegen AfD-Gründer Bernd Lucke die Fronten gewechselt. Die Älteren erinnern sich: Lucke wollte ab 2013 Euro-Kritik betreiben – und trat 2015 aus der AfD aus, als er feststellte, dass die Partei immer radikaler wird. Luckes Nachfolgerin Frauke Petry erging es ähnlich. Nicole Höchst hingegen ist noch da.

Das bedeutet: Entweder sie ist bereit, politisch noch weiter nach rechts zu gehen. Und das will was heißen, schließlich darf die AfD mittlerweile per Gerichtsurteil rechtsextremistisch genannt werden. Oder aber sie stellt ihre Karriere über die eigene Meinung. Auch das hat System. Siehe Alexander Gauland. Der AfD-Chef hätte mit seinen heutigen Positionen einst niemals als Intellektueller in der CDU gegolten.

E-Mail: christoph.erbelding@rhein-zeitung.net

Meistgelesene Artikel