Keine Frage: Investor Christian Seitz muss jetzt zu seinem ambitionierten – manche würden sagen: hochtrabenden – Projekt des neuen Brauereiquartiers in Stolzenfels liefern. Es ist schon viel zu viel Zeit mit losen Ankündigungen verstrichen.
Die angeführten Gründe (Krise in der Baubranche, hohe Zinsen) mögen nachvollziehbar sein, sie sind indes zweitrangig. Wer sich ein solches Megaprojekt zutraut, muss vorher sicherstellen, dass er sich nicht verhebt.
Und wer wie Seitz nun erneut verspricht, dass alles seinen Gang geht und bis zur Bundesgartenschau 2029 fertig wird, kann dahinter nicht mehr zurück. Er würde sonst jegliche Glaubwürdigkeit verlieren. In einer Branche, in der seit jeher viele Blender und Glücksritter unterwegs sind, bekommt man bei dieser Dimension selten eine zweite Chance, wenn man einmal derart daneben langt.
Auch die Stadt Koblenz kann nur hoffen, dass Seitz sein Versprechen einhält und das Gelände seriös saniert. Etwas anderes bleibt ihr kaum übrig, da sie nicht an das Gelände herankommt. Eine Brache dieser Dimension würde nicht nur die Buga-Touristen verschrecken. Sie wäre ein lang anhaltender Schandfleck für Koblenz.
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