So ein Mammutprozess, der bundesweite eine so große Öffentlichkeitswirkung hat und sich über eine so lange Zeit hinzieht, ist für alle Beteiligten eine immense Belastung, sagt Rechtsanwalt Hubertus Kempf.
Das sehr große regionale Interesse erklärt sich dadurch, dass viele der Wachmänner aus der Region kamen. 155 Seiten lang ist die Anklage, mehr als 33.000 Seiten umfasst die Ermittlungsakte. Der sogenannte Burbach-Prozess geht weiter, er ist bereits bis weit in das Jahr 2020 terminiert. Ein Mammutprozess, auch was die Kosten des Verfahrens betrifft. Der Rechtsanwalt spricht in diesem Zusammenhang von einem großen Versagen der Politik. „Diejenigen, die auf der Anklagebank sitzen und gesessen haben, nämlich die Wachleute und Sozialbetreuer, sind die letzten und schwächsten Glieder der Kette und wurden mit einer schwierigen, eigentlich unlösbaren Aufgabe in dieser Situation allein gelassen. Allein der Umstand, dass zunächst nur vier und später sechs Mitarbeiter der Sicherheitsfirmen pro Schicht dazu eingesetzt waren, um mehr als 1000 in der NAE untergebrachte Asylbewerber unterschiedlicher Herkunft und Religionszugehörigkeit zu betreuen und zu bewachen, zeigt dies allzu deutlich. Bund und Land haben sich nicht selbst darum gekümmert, sondern ein privates Unternehmen mit staatlichen Aufgaben beauftragt und sich so aus der Verantwortung gestohlen.“ bau