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Westerwaldkreis

Maschinenpistole von 1940 in „privatem Museum“: Westerwälder steht vor Schöffengericht in Montabaur

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Öffentlich wurde am Amtsgericht in Montabaur über einen möglichen Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verhandelt. Foto: Maja Wagener

Anonym war ein Mann aus der Verbandsgemeinde Hachenburg angezeigt worden, weil er Waffen und Devotionalien aus dem Zweiten Weltkrieg besitzt. Als ein privates Museum bezeichnete der 66-Jährige das Dachgeschosszimmer, in dem er unter anderem eine Maschinenpistole von 1940 ausgestellt hatte. Ob diese Waffe noch einsatzfähig wäre, war eine Frage des Schöffengerichts in Montabaur.

Lesezeit: 3 Minuten
Angeklagt war er wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz: Insgesamt zwölf Waffen hatte ein 66-jähriger Mann aus dem Westerwald in einer Art Hobbyraum auf dem Dachboden seines Hauses ausgestellt, darunter eine Maschinenpistole (MP) der deutschen Wehrmacht von 1940. Er habe sich ein privates Museum eingerichtet, erklärte der Angeklagte vor dem Schöffengericht ...
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Aufrufe der Kreisverwaltung führen zum Ziel: Westerwälder geben Waffen ab

Westerwald/Rhein-Lahn. Jüngst sorgte eine Meldung aus dem Rhein-Lahn-Kreis für Aufsehen, wonach die Waffenbehörde mehr als 400 Waffen zur Vernichtung nach Trier gefahren hat, um diese dort zu verschrotten. Aber wie ist die Lage im Westerwald?

Die Kreisverwaltung antwortet auf Fragen unserer Zeitung.

Wie viele Waffen wurden in den Vorjahren abgegeben?

2021 kam es zu 283, 2022 zu 200 sowie im Jahr 2023 zu 373 Waffenannahmen durch die Waffenbehörde der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises, heißt es auf Anfrage.

Woher stammen die Waffen?

Die von der Waffenbehörde entgegengenommenen Waffen resultieren insbesondere aus eigenen und polizeilichen Sicherstellungen sowie freiwillig von Bürgern sowie Erben zur entschädigungslosen Vernichtung abgegebenen Fund- und Erbwaffen. Dabei handelt es sich, so die Kreisverwaltung, zumeist um Langwaffen (zum Beispiel Flinten, Büchsen) und Kurzwaffen (Pistolen oder Revolver).

Wo werden Waffen gesammelt?

„Der Bestand an sichergestellten beziehungsweise eingezogenen Waffen wird vorübergehend und unter Wahrung höchster Sicherheitsmaßnahmen in geeigneten Räumen an einem geheimen Ort zwischengelagert, bis eine endgültige Verbringung – mit Polizeibegleitung – zu einem Verwertungsunternehmen erfolgt.“ Dort werden die Waffen in Anwesenheit der Waffenbehörde der Vernichtung zugeführt.

Es gab eine Amnestie für Waffenabgabe: Inwiefern hat sich diese bemerkbar gemacht?

Im Zuge der am 6. Juli 2017 in Kraft getretenen Änderung des Waffengesetzes konnten im Rahmen eines befristeten einjährigen Waffenamnestieprogramms bis zum 1. Juli 2018 illegal besessene Waffen und Munition von den Bürgern bei den Behörden straffrei abgegeben werden, so der Kreis. „Infolgedessen kam es in dieser Phase zu einer beträchtlichen und erhöhten Anzahl an zur Vernichtung abgegeben Waffen bei der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises.“

Im Jahre 2017 wurden demnach 833 Waffen angegeben. 2018 waren es 693 Waffen, wie der Kreis schreibt.

Westerwälder Zeitung
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