Westerwald/Rhein-Lahn. Jüngst sorgte eine Meldung aus dem Rhein-Lahn-Kreis für Aufsehen, wonach die Waffenbehörde mehr als 400 Waffen zur Vernichtung nach Trier gefahren hat, um diese dort zu verschrotten. Aber wie ist die Lage im Westerwald?
Die Kreisverwaltung antwortet auf Fragen unserer Zeitung.
Wie viele Waffen wurden in den Vorjahren abgegeben?
2021 kam es zu 283, 2022 zu 200 sowie im Jahr 2023 zu 373 Waffenannahmen durch die Waffenbehörde der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises, heißt es auf Anfrage.
Woher stammen die Waffen?
Die von der Waffenbehörde entgegengenommenen Waffen resultieren insbesondere aus eigenen und polizeilichen Sicherstellungen sowie freiwillig von Bürgern sowie Erben zur entschädigungslosen Vernichtung abgegebenen Fund- und Erbwaffen. Dabei handelt es sich, so die Kreisverwaltung, zumeist um Langwaffen (zum Beispiel Flinten, Büchsen) und Kurzwaffen (Pistolen oder Revolver).
Wo werden Waffen gesammelt?
„Der Bestand an sichergestellten beziehungsweise eingezogenen Waffen wird vorübergehend und unter Wahrung höchster Sicherheitsmaßnahmen in geeigneten Räumen an einem geheimen Ort zwischengelagert, bis eine endgültige Verbringung – mit Polizeibegleitung – zu einem Verwertungsunternehmen erfolgt.“ Dort werden die Waffen in Anwesenheit der Waffenbehörde der Vernichtung zugeführt.
Es gab eine Amnestie für Waffenabgabe: Inwiefern hat sich diese bemerkbar gemacht?
Im Zuge der am 6. Juli 2017 in Kraft getretenen Änderung des Waffengesetzes konnten im Rahmen eines befristeten einjährigen Waffenamnestieprogramms bis zum 1. Juli 2018 illegal besessene Waffen und Munition von den Bürgern bei den Behörden straffrei abgegeben werden, so der Kreis. „Infolgedessen kam es in dieser Phase zu einer beträchtlichen und erhöhten Anzahl an zur Vernichtung abgegeben Waffen bei der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises.“
Im Jahre 2017 wurden demnach 833 Waffen angegeben. 2018 waren es 693 Waffen, wie der Kreis schreibt.