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Hachenburg

Baustelle auf der B 414: Sperrung sorgt für massive Verkehrsprobleme rund um Hachenburg

Am Alexanderring in Hachenburg kommt es aktuell ständig zu langen Staus. Foto: Röder-Moldenhauer
Am Alexanderring in Hachenburg kommt es aktuell ständig zu langen Staus. Foto: Röder-Moldenhauer

Wer momentan zu bestimmten (Stoß-)Zeiten durch Hachenburg fährt, braucht unter Umständen viel Geduld und gute Nerven: Seitdem die B 414 zwischen den Anschlussstellen Schneidmühle und Nister im Juli für circa ein Jahr für Bauarbeiten gesperrt wurde, rollt deutlich mehr Verkehr als sonst durch die Löwenstadt. Aufgrund verschiedener Baustellen der Bahn sind als Schienenersatzverkehr zudem mehr Busse als sonst unterwegs.

Lesezeit: 6 Minuten
Eigentlich soll der überörtliche Verkehr Hachenburg weiträumig umfahren – so sieht es der Umleitungsplan für die Maßnahme auf der B 414 vor, der beispielsweise Fahrzeuge, die aus der Richtung Herborn/Bad Marienberg kommen und die weiter in Richtung Betzdorf oder Altenkirchen möchten, bereits in Kirburg über Neunkhausen, Elkenroth und die L 288 in ...
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B 414-Baustelle bei Nister: So leiden Neunkhausen und Elkenroth unter Umleitungsfolgen

Merklich zugenommen hat der motorisierte Verkehr in Neunkhausen und Elkenroth, seitdem dort die Umleitungsstrecke im Zuge der B 414-Baustelle bei Nister verläuft. Ein Anwohner aus Neunkhausen befürchtet „fortschreitende Straßenschäden“ und wünscht sich eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer. Was sagen die Ortsbürgermeister?

Helmut Schmidt wohnt direkt an der Landesstraße 287, die über die Kreisgrenze hinweg von Elkenroth bis Kirburg verläuft. Der frühere Berufskraftfahrer hat vor allem den täglichen Schwerlastverkehr im Blick und ist besorgt. Mit Hinweis auf die etwa einjährige Dauer der Umleitung sagt der 66-Jährige: „Das hält die Straße nicht aus. Die ist für solche Belastungen nicht gebaut.“ Schon jetzt seien Risse und Absenkungen in der Fahrbahn zu erkennen. Hinzu komme, dass die Lkw-Fahrer mehrere enge Kurven passieren müssten. Um nicht mit dem Gegenverkehr zu kollidieren, seien die Fahrer dort gezwungen, ganz langsam zu fahren oder gar stehen zu bleiben.

Nicht nur deshalb wünscht er sich eine Tempo-30-Zone für die ganze Ortsdurchfahrt. Schon mehr als einmal habe er beobachtet, so Schmidt, dass Autofahrer, aus Richtung Hauptstraße kommend, durch das schmale Stück der Hachenburger Straße oder die Klosterecke rasen, um auf diese Weise vor ihnen befindliche Lkw zu überholen. Auch der Lärm, der von flotten und scheppernden Lastern ausgeht, stört den 66-Jährigen. In Bezug auf die Engstellen blickt Schmidt zudem schon voraus auf den kommenden Winter: „Dann könnte die zur Verfügung stehende Fahrbahn noch schmaler werden. Mal abwarten, im Hundertjährigen Kalender heißt es auf jeden Fall, dass wir einen Monat Dauerschnee bekommen werden.“

Auch Neunkhausens Ortsbürgermeister Rudi Neufurth bestätigt: „Natürlich ist die Ortsgemeinde Neunkhausen nicht froh über die lange Umleitungsstrecke.“ Allerdings, so schränkt er ein, sei dies vor ein paar Jahren, als die B 414 zweispurig ausgebaut wurde, auch schon mal der Fall gewesen.

Elkenroths Ortsbürgermeister Peter Schwan setzt ebenfalls auf einen pragmatischen Umgang mit den Folgen der Umleitung, mit der auch sein Ort kämpft und sagt: „Diese Kröte müssen wir schlucken.“ Zwar hätten ihn noch keine Beschwerden aus der Bevölkerung erreicht, doch für ihn ist klar, dass insbesondere die Anwohner an diesen Hauptverkehrsstraßen „gebeutelt“ seien.

Wo soll man denn sonst den Verkehr herleiten?

Elkenroths Ortsbürgermeister Peter Schwan sieht einerseits die negativen Folgen der Umleitungsstrecke für sein Dorf, gibt sich unterm Strich aber pragmatisch und verstädnnisvoll.

„Natürlich ist das nicht angenehm, wenn alle paar Minuten ein Lkw durch den Ort fährt“, so Schwan. Gleichzeitig begrüßt er die vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) vorgenommenen Änderungen (siehe Infokasten), die deutliche Verbesserungen gebracht hätten. Grundsätzlich äußert der pensionierte Polizeibeamte Verständnis für die Umleitungsstrecke: „Wo soll man denn sonst den Verkehr herleiten?“ Elkenroth könne froh sein, dass gute, breite Straßen durch den Ort verliefen. Das gelte insbesondere für die Landesstraßen. Sofern der umleitungsbedingte Schwerlastverkehr zu Straßenschäden führt, geht Peter Schwan davon aus, dass sie vom LBM übernommen würden.

Umleitungsfolgen für Neunkhausen und Elkenroth: Mit diesen Maßnahmen will der LBM für Verbesserungen sorgen

Seit dem 22. Juli ist aufgrund der Baustelle B 414 bei Nister die Umleitungsstrecke über Neunkhausen und Elkenroth in Kraft. Wie der Landesbetrieb Mobilität (LBM) auf Anfrage schreibt, ist die geänderte Verkehrsführung an der Einmündung der L 287 in die B 414 bei Kirburg mittlerweile aufgehoben, nachdem es dort zu gefährlichen Situationen gekommen war (wir berichteten). Auf dem übrigen Verlauf der L 287 wurden zwischenzeitlich nachträglich an problematischen Stellen, besonders innerhalb der Ortschaften Neunkhausen und Elkenroth, Nachbesserungen angeordnet. So wurde in

Elkenroth die K  113 in Richtung Nauroth für die Durchfahrt für Lkw gesperrt (ausgenommen Lieferverkehr). Diese Beschränkungen wurden auch in Neunkhausen in Richtung Mörlen und von Rosenheim in Richtung Nauroth eingerichtet. Die engen Kurven in Neunkhausen wurden beschildert. Der LBM betont, dass er nur bedingt Einfluss auf die Navigationssysteme habe, welche den Verkehrsteilnehmern oft andere Wege als die ausgeschilderte Umleitungsstrecke vorschlagen. Ein Grund hierfür sei die Tatsache, dass der LBM seine Umleitungsstrecken bestmöglich über das klassifizierte Straßennetz (Bund-, Land-, Kreisstraßen) ausschildere, die Navigationssysteme hingegen Gemeindestraßen mit berücksichtigten. „Abschließend bleibt anzumerken, dass sich die Verkehrsteilnehmer gemäß unseren Erfahrungswerten, mit zunehmender Zeit an die Situation anpassen werden“, schreibt der LBM außerdem. elm/ddp

Westerwälder Zeitung
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