Marco Jost ist ein Mann der klaren Worte. Das verdient Respekt. Gleichwohl dürfte er sich mit seiner mitunter hemdsärmeligen Art beim politischen Gegner nicht immer nur Freunde machen.
Man denke an seine Position zur Windkraft oder auch das jüngste „Hickhack“ in Dahlheim: Während Jost, der neue Ortschef, eine konstituierende Sitzung vor der Sommerpause wollte, wollte sein Vorgänger Dennis Maxeiner (CDU) dies nicht. Klar, dass er damit bei Maxeiners Parteikollegen einiges verscherzt haben dürfte. Vielleicht wäre es von den Sozialdemokraten diplomatischer gewesen, einen anderen Kandidaten zu benennen, zum Beispiel Rita Wolf. Sicher eine Persönlichkeit, mit der auch die CDU hätte leichter leben können. Bleibt natürlich die Frage, ob sie oder ein anderer für das Amt zur Verfügung stand. Schließlich ist es ein Posten, der sehr viel Zeit und Verantwortung abverlangt.
Nun ist es gelaufen. So profitierten die Freien, die drittstärkste Fraktion im neuen Rat. Und die SPD stellt, obwohl sie stärkste Fraktion im Rat ist, nicht den Ersten Beigeordneten, wie es eigentlich gerechtfertigt wäre. Bleibt zu hoffen, dass das Dreierteam – Helmut Bündgen, Gottfried Göttert und Marco Jost – künftig unter sich und auch mit VG-Bürgermeister Werner Groß einig zusammenarbeitet. Und dass mit dieser ersten Dissonanz im neuen VG-Rat nicht bereits alle Fronten für die Zukunft abgesteckt sind und der Wähler mit einem dauerhaften Parteienzwist leben muss. Denn damit lassen sich die vielen Aufgaben, die die VG Loreley schon jetzt hat und die in Zukunft noch auf sie zukommen, nicht bewältigen.
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