Limburg

Abkochgebot in Limburg und den Stadtteilen: Gefährliches Bakterium im Trinkwasser

Trinkwasser
In Limburg muss das Trinkwasser abgekocht werden. Foto: Felix Kästle/dpa

Für Limburg und die Stadtteile gilt seit Mittwoch ein vollständiges Abkochgebot. Die Wasserwerke der Kreisstadt, Betriebsführung Energieversorgung Limburg GmbH, chloren ab sofort das gesamte Trinkwasser. Grund ist ein überschrittener Grenzwert beim Nachweis eines gefährlichen Bakteriums.

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Am vergangenen Freitag hatten die Wasserwerke im Einvernehmen mit dem Gesundheitsamt des Landkreises Limburg-Weilburg mitgeteilt, dass eine vorsorgliche Desinfektion des Trinkwassers in Teilen von Limburg vorgenommen wurde. Zu diesem Zeitpunkt seien die angeordneten Maßnahmen unverzüglich vollständig umgesetzt worden.

Grenzwert überschritten

Die Wasserproben werden laut Mitteilung engmaschig entnommen und kontrolliert. Dabei wurde demnach am Mittwoch festgestellt, dass der in der Trinkwasserversorgung festgelegte Grenzwert für den Parameter Pseudomonas aeruginosa leicht überschritten wurde und sich in der gesamten Trinkwasserversorgung verbreitet hat. Seit dieser Erkenntnis führen die Wasserwerke der Stadt Limburg in enger Absprache mit dem Gesundheitsamt Limburg-Weilburg Chlorungen sowie Rohrnetzspülungen und weitere Beprobungen der gesamten Trinkwasserversorgung durch.

Gesundheitsamt involviert

Um vorsorglich eine Gesundheitsgefährdung auszuschließen, muss das Leitungswasser ab sofort bis auf Widerruf abgekocht werden. Dies betrifft das Wasser zum Trinken, zur Zubereitung von Nahrung und Getränken, zum Abwaschen von Obst und Gemüse, zum Zähneputzen sowie zu medizinischen Zwecken (Reinigung von Wunden oder Nasenspülen). Für weitere Fragen diesbezüglich wenden sich Bürger an das Gesundheitsamt Limburg-Weilburg.

Das Abkochgebot wird umgehend aufgehoben, sobald durch Nachuntersuchungen nachgewiesen wurde, dass wieder eine einwandfreie Trinkwasserqualität besteht. Dies teilt die Stadt mit. red

Das Bakterium

Pseudomonas aeruginosa zählt weltweit zu den häufigsten Ursachen von nosokomialen Lungenentzündungen bei Beatmung, Wund- und Harnwegsinfektionen; die Bakterien können auch eine Blutstrominfektion (Sepsis) auslösen. In erster Linie sind immunsupprimierte Patienten betroffen. Nosokomiale Lungenentzündung und Sepsis sind mit einer hohen Sterblichkeit verbunden.

Das natürliche Reservoir von P. aeruginosa sind Feuchthabitate in der Umwelt; der Erreger ist auch in Feuchtbereichen von Kliniken zu finden. Die Betroffenen infizieren sich in erster Linie durch Kontakt mit dem Erreger in der Umwelt. Die meisten P.-aeruginosa-Stämme sind von Natur aus gegen eine Vielzahl von Antibiotika resistent. red Quelle: RKI

Rhein-Lahn-Zeitung
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