Koblenz

„Novum für Koblenz“: Fliegerbombe wird von der Pfaffendorfer Brücke zur Schmidtenhöhe gebracht und gesprengt

Bombenentschärfung gescheitert
Eine amerikanische 250-kg Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg liegt abgedeckt vor einem Bagger vor dem Kurfürstlichen Schloss in Koblenz. Der Sprengkörper wurde bei den Bauarbeiten am Neubau der Pfaffendorfer Brücke gefunden und konnte zunächst nicht entschärft werden. Experten beraten über das weitere Vorgehen Foto: picture alliance/dpa/Thomas Frey/picture alliance/dpa

Am Dienstagnachmittag musste der Kampfmittelräumdienst die Entschärfung einer 250-Kilogramm schweren US-Fliegerbombe auf der Baustelle der Pfaffendorfer Brücke abbrechen. Nun ist klar, wie es weiter geht. Die Experten entschieden sich für einen Weg, der selbst für die Rhein-Mosel-Stadt, in der regelmäßig Weltkriegshinterlassenschaften gefunden werden, ungewöhnlich ist.

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Die Weltkriegsbombe, die vergangene Woche an der Pfaffendorfer Brücke gefunden wurde, muss abtransportiert und kontrolliert gesprengt werden. Das teilte die Stadt Koblenz am Mittwochnachmittag mit. Eigentlich hätte die 250 Kilogramm schwere US-Fliegerbombe am Dienstag entschärft werden sollen, doch die Experten des Kampfmittelräumdienstes (KMRD) brachen die Arbeiten ab.

Zünder ohne Angriffsfläche

Der Grund: Ein verbliebener Zünder macht Probleme. „Der Boden samt Heckzünder wurde schon rausgedrückt. Es ging also nur noch um den Kopfzünder. Der hat aber auch schon ganz schön einen abgekriegt“, erklärte Sven Rasehorn, technischer Leiter des Kampfmittelräumdienstes, am Dienstag. „Es gab keine Angriffsfläche mehr, dass man mit der Zange oder sonstigen Kernentschärfungsgeräten ran konnte.“

Von der Stadt hieß es am Mittwoch nun: „Teile des einen verblieben Zünders befinden sich noch in der Weltkriegshinterlassenschaft. Da dieser Teil nicht entfernt werden kann, muss die Bombe durch eine kontrollierte Sprengung unschädlich gemacht werden.“

Die Stadt sprach von einem „Novum für Koblenz“. Am Fundort kann die Sprengung nicht durchgeführt werden, zu groß ist die Gefahr, dass Schäden an der Brücke oder auf der Baustelle entstehen. Am Donnerstagabend wird der Sprengkörper deswegen mit einem Lastwagen nebst Polizeibgleitung abtransportiert und zur Koblenzer Schmidtenhöhe gebracht, einem militärischen Areal auf der Horchheimer Höhe.

Vergraben und sprengen

Dort soll die Weltkriegsbombe nach jetzigem Plan vergraben, mit 250 Tonnen Sand bedeckt, und am Freitagnachmittag kontrolliert gesprengt werden. Die Schmidtenhöhe ist ab Ankunft des Konvois und über das Wochenende Evakuierungsgebiet. Baustelle, sowie der Hotelbetrieb und die Rhein-Mosel-Halle können weiterlaufen.

Ein weiterer Bericht folgt.