Jetzt gibt also der Pächter der Stadthalle auf. Ich frage mich: Wie soll Lahnstein eine Halle vermarkten, in der es weder Essen noch Getränke gibt? Mit Trockensitzungen? Wie sollen wir in knapp sechs Jahren Buga-Gäste empfangen, wenn die Stadt nichts mehr zu bieten hat, keine Läden, nicht mal eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen am Sonntagnachmittag? Blümchen allein werden nicht reichen. Dass der Buchladen Mentges zum Jahresende schließt, ist längst kein Geheimnis mehr. Wieder geht ein Stück Lahnstein. Ja, es gibt sie, die wenigen, die tapfer weitermachen, die sich halten, weil sie pfiffig, kreativ und gut sind. Ansonsten aber reiht sich in einer einst belebten Innenstadt ein leerer Laden an den anderen, wird zum Büro umfunktioniert, schöne Schaufenster werden mit Werbefolien von Entrümpelungsunternehmen beklebt. Traurige Bilder. Ja, Lahnstein ist kein Einzelfall, Innenstädte sterben überall aus. Corona, Online-Handel und Energiekrise haben ihren Anteil. Aber es geht auch anders. Wie machen das kleine Städte, in denen es funktioniert? Zum Beispiel Limburg oder Orte in den Niederlanden? Vielleicht sind auch mal unkonventionelle Methoden gefragt. Im Fall von „Feuer und Flamm“ und bei anderen: Warum nicht die Pacht reduzieren, die Mieten senken? Warum nur auf den schnellen Euro schauen? Warum suchen Politik, Verwaltung, Pächter und Bürger nicht gemeinsam nach Lösungen? Alle profitieren doch, wenn Leben in der Stadt ist. Wo ist die Unterstützung für die Gewerbetreibenden? Um attraktive, kleine Läden anzusiedeln, die Dinge anbieten, die es nur hier gibt. Wenn Lahnstein, Eingangstor zur Buga, sich nicht öde und trostlos präsentieren will, dann müssen wir endlich etwas tun! Nicht nur für die Buga-Gäste, sondern auch für die Lahnsteiner.