Nassau/Rhein-Lahn

Neue Stiftung in Nassau gegründet: Kindern und jungen Menschen in Mabira Zukunft bieten

Das Kuratorium der neu gegründeten Stiftung Madisa hofft, dass sich noch mehr Menschen finden, die mit einer Spende oder Zustiftung die Lebens- und Zukunftsperspektiven von Kindern und Jugendlichen in Tansania mit und ohne Behinderung verbessern (von links): Sabine und Dietmar Menze, Christel Meinecke, Berthold Krebs und Bernd-Christoph Matern.  Foto: Menze
Das Kuratorium der neu gegründeten Stiftung Madisa hofft, dass sich noch mehr Menschen finden, die mit einer Spende oder Zustiftung die Lebens- und Zukunftsperspektiven von Kindern und Jugendlichen in Tansania mit und ohne Behinderung verbessern (von links): Sabine und Dietmar Menze, Christel Meinecke, Berthold Krebs und Bernd-Christoph Matern. Foto: Menze

Eine neue Stiftung mit dem Namen Madisa hat sich in Nassau gegründet. Sie möchte langfristig dazu beitragen, dass Kinder und junge Menschen in der Region Mabira im Nordwesten Tansanias eine lebenswerte Zukunft in ihrer afrikanischen Heimat finden.

Lesezeit: 2 Minuten
Anzeige

Seit 43 Jahren pflegt das evangelische Dekanat im Rhein-Lahn-Kreis eine Partnerschaft mit dem afrikanischen Kirchendistrikt Mabira in der evangelisch-lutherischen Karagwe-Diözese. Für die beiden Stifter, Dietmar und Yvonne Sabine Menze, ist der Einsatz für die Menschen dort eine Herzensangelegenheit. „Wir möchten, dass mit der Stiftung auf lange Sicht den Müttern, die ein Kind mit einer Beeinträchtigung haben, geholfen wird und dass junge Menschen mit einer Schul- und Berufsausbildung eine Chance bekommen, in ihren Heimatdörfern zu arbeiten, damit sie nicht in die Fremde und ins Ungewisse flüchten müssen“, erklären die beiden.

Im Mittelpunkt steht dabei die Sicherung von zwei Projekten, die seit mehreren Jahren vom Arbeitskreis Nassau-Mabira und den beiden Stiftern vorangetrieben werden. Im Jahr 2016 rief Dietmar Menze das Mavec-Projekt ins Leben. Es ermöglicht jungen Menschen eine handwerkliche Ausbildung in der Region Mabira, damit diese eine Zukunfts- und Bleibeperspektive in ihrer afrikanischen Heimat haben. Das zweite von Sabine Menze vor mehr als zwei Jahren initiierte Projekt heißt „MaJua“.

Es will Kinder mit einer Behinderung aus ihrem Schattendasein befreien und fördern. „Ma“ steht für Mabira und „Jua“ in Kisuaheli für Sonne, um diese Kinder ans Tageslicht zu bringen und Mütter dabei zu stärken, mit dieser Situation umzugehen. Den Kindern soll ein würdiges Leben in der Dorfgemeinschaft ermöglicht werden, anstatt sie als „Strafe Gottes“ zu interpretieren und verstecken zu müssen. Beide Projekte haben bereits positive Wirkung sowohl bei der Ausbildung von jungen Leuten als auch bei der Unterstützung von Kindern mit einer Beeinträchtigung gezeigt.

Dem fünfköpfigen ehrenamtlichen Stiftungskuratorium von Madisa gehören neben den beiden Stiftern drei vom Dekanatssynodalvorstand berufene Mitglieder an: der Vorsitzende des Arbeitskreises Nassau-Mabira, Berthold Krebs (Geisig), die ehemalige Leiterin der evangelischen Regionalverwaltung, Christel Meinecke (Misselberg), sowie der Redakteur und Öffentlichkeitsreferent des Dekanats Nassauer Land, Bernd-Christoph Matern (Singhofen).

Deren erste Amtshandlung war die Wahl von Dietmar Menze zum Kuratoriumsvorsitzenden. In einem Logo, das jetzt entwickelt wird, soll die Antriebsfeder für das Engagement der Stifter zum Ausdruck kommen: „Ubuntu“. Nelson Mandela hat das aus der Bantu-Sprache kommende Wort geprägt, das so viel bedeutet wie Gemeinsinn, Menschlichkeit oder Nächstenliebe. Mandela wollte mit seiner Ubuntu-Philosophie eine Grundhaltung zum Ausdruck bringen, die auf gegenseitigem Respekt und Anerkennung basiert. Kein Mensch werde geboren, um andere Menschen zu hassen, so Mandelas Überzeugung. Wenn sie aber Hass lernen könnten, müsse es auch möglich sein, ihnen das Lieben beizubringen und damit das gegenseitige Wohlwollen, erinnerte Menze an die Philosophie des Friedensnobelpreisträgers. „Wir sind dankbar, dass wir im Sinne von Ubuntu in der Lage sind, zu teilen, und wir hoffen, weitere Zustifter zu finden“, sagte Dietmar Menze in der konstituierenden Sitzung. red