Rhein-Hunsrück

Vor-Tour der Hoffnung sammelt halbe Million in der Pfalz – Kümmerer aus dem Hunsrück steuern 93.000 Euro bei

An drei Tagen sammelten die Benefizradler der Vor-Tour der Hoffnung, hier auf dem Marktplatz in Maikammer, 500.000 Euro bei ihrer Runde durch die Pfalz und Rheinhessen ein.
An drei Tagen sammelten die Benefizradler der Vor-Tour der Hoffnung, hier auf dem Marktplatz in Maikammer, 500.000 Euro bei ihrer Runde durch die Pfalz und Rheinhessen ein. Foto: Peter Schmitz/Vor-Tour der Hoffnung

Auf eine Welle der Hilfsbereitschaft stieß auch in diesem Jahr wieder die Vor-Tour der Hoffnung. Die Benefizradler, die im 28. Jahr und der 26. Auflage der Spendenaktion, denn Pandemie-bedingt gab es zwei Jahre Zwangspause – waren auch diesmal wieder äußerst erfolgreich unterwegs.

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Diesmal führte die Radstrecke vom 21. bis 23. Juli an drei Tagen durch die Pfalz. Start- und Zielort war jeweils das Kurpark-Hotel in Bad Dürkheim. Die einzelnen Etappen führten unter anderem nach Speyer, Maikammer, Frankenthal, Worms, Grünstadt und Lambsheim. Maßgeblich an der Vorbereitung und der Streckenplanung beteiligt war auch diesmal wieder Dieter Saueressig aus Rheinböllen.

Und ein anderer Rheinböllener hat sich nach seinem Ausscheiden aus der Landespolitik gern stärker vor den Vor-Tour-Karren spannen lassen. Hans-Josef Bracht trat erstmals als stellvertretender Vorsitzender der Vor-Tour der Hoffnung in die Pedale. Den Vorsitz hat Bernhard Sommer (Vorstandsvorsitzender der Kern-Haus AG in Ransbach-Baumbach) übernommen, nachdem der langjährige Vorsitzende Jürgen Grünwald nach 27 Jahren im vergangenen Jahr den Staffelstab weitergegeben hatte.

120 Benefizradler rollten diesmal durch die Pfalz.
120 Benefizradler rollten diesmal durch die Pfalz.
Foto: Peter Schmitz

Am ersten Tag brachten die Radler in knapp fünfeinhalb Stunden 121 Kilometer unter ihre Rennräder, am zweiten Tag waren es 110 Kilometer in fünf Stunden und am Sonntag noch einmal 47 Kilometer in gut zwei Stunden. Unterwegs gab es jeweils Haltestationen, wo die örtlichen Organisationen und Privatspender ihre Schecks für den guten Zweck überreichten.

93.000 Euro allein vom Hunsrück

Insgesamt kamen dabei rund 500.000 Euro zusammen. Allein 93.000 Euro steuerten davon die Kümmerer aus dem Hunsrück bei. Mit von der Partie waren erneut zahlreiche Prominente aus Sport, Politik, Medizin, Showbusiness und Wirtschaft, die sich jedes Jahr in den Dienst der guten Sache stellen. Botschafter der Vor-Tour der Hoffnung sind unter anderem Biathlon-Olympiasiegerin Petra Behle und Ex-Reckweltmeister Eberhard Ginger, der wieder mit spektakulären Fallschirmabsprüngen bei den emotionalen Stopps der Radler für zusätzliche Höhepunkte sorgte.

Zum hohen Spendenbetrag trugen auch die 31 500 Euro bei, die die Hunsrücker Kümmerer mit Heidi und Oswald Haese, Rainer und Rita Friedrich, Anja Wendling sowie Pit und Andrea Diel gesammelt hatten.
Zum hohen Spendenbetrag trugen auch die 31 500 Euro bei, die die Hunsrücker Kümmerer mit Heidi und Oswald Haese, Rainer und Rita Friedrich, Anja Wendling sowie Pit und Andrea Diel gesammelt hatten.
Foto: Peter Schmitz

Herz, Teamgeist und Spendenbereitschaft – diese Faktoren stehen im Mittelpunkt der größten Benefiz-Radaktion in Rheinland-Pfalz. An den 16 Stopporten in der Pfalz und in Rheinhessen wurden den Hoffnungsradlern im Rahmen von organisierten Festen rund um den Vor-Tour-Stopp zahlreiche symbolische Schecks übergeben.

Die darauf aufgelisteten Spendenbeträge kamen in den jeweiligen Regionen und Orten durch vielerlei Aktivitäten zusammen. Erlöse aus Vereinsfesten, Spenden von Unternehmen oder von Privatpersonen, die sich zu ihrem runden Geburtstag Geldspenden zugunsten der Vor-Tour erbeten hatten – solche und andere Beispiele bildeten auch diesmal wieder viele kleine Bausteine für eine am Ende großartige Spendensumme. All den Spenden ist gemein, dass sie über Wochen und Monate mit außergewöhnlichem Engagement der jeweiligen Kümmerer vor Ort gesammelt wurden.

Der Betrag stammt aus den Erösen des Local Heros Charity-Events im vergangenen September in Roth, dem Konzert der Mainzer Hofsänger im Dezember in St. Goar, dem Weihnachtsmarkt in Oberwesel, Spendensammlungen bei Konzerten auf der Loreley, zahlreichen Einzelspenden und prall gefüllten Sammeldosen. 24 447 Euro kamen aus Rheinhessen.
Der Betrag stammt aus den Erösen des Local Heros Charity-Events im vergangenen September in Roth, dem Konzert der Mainzer Hofsänger im Dezember in St. Goar, dem Weihnachtsmarkt in Oberwesel, Spendensammlungen bei Konzerten auf der Loreley, zahlreichen Einzelspenden und prall gefüllten Sammeldosen. 24 447 Euro kamen aus Rheinhessen.
Foto: Peter Schmitz

Und wenn die 120 Radler die Schecks entgegennehmen, ist die Freude spürbar, denn hinter jedem Scheck verbirgt sich eine gute Tat. Die Radfahrer sind lediglich diejenigen, die die Spenden in einer großen gemeinsamen Aktion zusammentragen. Wenn dann am Ende rund eine halbe Million Euro zusammenkommt, dann wissen die Vor-Tour-Radler, dass sie zusammen mit den Spendern dazu beigetragen haben, krebs- und leukämiekranken sowie Not leidenden Kindern wieder ein wenig geholfen zu haben.

Da wünscht sich zum Beispiel ein Junge ein Fahrrad – um seiner Krankheit ganz schnell davonfahren zu können. Wer weiß, vielleicht kann ja hier die Vor-Tour der Hoffnung unterstützend tätig werden. Und im Rahmen des Reisesegens, welcher den Benefizradlern im Speyerer Dom durch Generalvikar Markus Magin und Oberkirchenrat Markus Jäckle erteilt wurde, hieß es: „Der Dom zu Speyer ist seit rund 1000 Jahren ein Zeichen der Hoffnung – so wie Sie ein Zeichen der Hoffnung für die Kinder sind.“

Aus Rheinböllen kam ebenfalls eine stattliche Summe. Sonja Thielsch vom Freizeitbad Rheinböllen übergab in Frankenthal zwei Schecks, einer über 330 Euro und einer über 1705 Euro, beides Erlöse von Aktionen im Rheinböllener Bad.
Aus Rheinböllen kam ebenfalls eine stattliche Summe. Sonja Thielsch vom Freizeitbad Rheinböllen übergab in Frankenthal zwei Schecks, einer über 330 Euro und einer über 1705 Euro, beides Erlöse von Aktionen im Rheinböllener Bad.
Foto: Peter Schmitz

Nicht nur bei ihrer Radtour sind die Hoffnungsradler tätig. Die verschiedenen Kümmerer in den Regionen sammeln das ganze Jahr über fleißig Spenden für den guten Zweck. So werden neben den Schecks in den einzelnen Stopporten in der Pfalz auch Schecks der Kümmerer aus ganz Rheinland-Pfalz sowie weiterer Aktionen einzelner Hoffnungsradler im Rahmen der 26. Vor-Tour übergeben, die alle – neben den vielen stillen Spendern – zu dem hohen Spendenbetrag beitragen.

Krebsforschung profitiert auch

Die Spenden werden im November an mehr als 30 Institutionen, vornehmlich in Rheinland-Pfalz, übergeben. Die gesammelten Spenden gehen zu 100 Prozent den Begünstigten zu. Sie helfen Einrichtungen, Institutionen und nicht zuletzt auch den Eltern von betroffenen Kindern. Auch die Krebsforschung profitiert von der Spendenaktion.

Ein Kuratorium der Vor-Tour der Hoffnung begleitet und prüft die Einsatzzwecke, sodass gewährleistet ist, dass die Spenden für die Maßnahmen eingesetzt werden, für die die Hoffnungsradler in die Pedale treten. Für die Empfänger dieser Gelder bedeuten die Spenden jeweils ein Stück finanzielle Sicherheit, um ihre Arbeit fortführen zu können.

Und: Nach der Vor-Tour ist vor der Vor-Tour, denn die Spendensumme vom 23. Juli ist nur ein Zwischenergebnis. Das Sammeln geht weiter. Wenn dann im nächsten Jahr die Tour zur 27. Runde startet, werden schon einige Euro im Spendentopf sein. Möglicherweise besucht ja die Vor-Tour bei ihrer Runde durch Rheinland-Pfalz auch mal wieder den Rhein-Hunsrück-Kreis.