Oberwesel

Stadt der Türme und des Weines hat die Wahl: Drei Kandidaten wollen in Oberwesel Bürgermeister werden

In der Stadt der Türme und des Weines, Oberwesel, stehen am Sonntag drei Kandidaten zur Wahl für das Amt des Stadtbürgermeisters.
In der Stadt der Türme und des Weines, Oberwesel, stehen am Sonntag drei Kandidaten zur Wahl für das Amt des Stadtbürgermeisters. Foto: Thomas Torkler

Wenn die Bürger von Oberwesel am 9. Juni zur Wahlurne schreiten, machen sie ihre Kreuzchen nicht nur bei den Kandidaten der Europawahl oder den Parteien, die in den Verbandsgemeinderat Hunsrück-Mittelrhein oder in den Kreistag wollen. Auch der Stadtbürgermeister wird in der Stadt der Türme und des Weins gewählt.

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Drei Kandidaten treten zu dieser Wahl an: Für die Christdemokraten geht Jan Zimmer ins Rennen, für das Team Oberwesel aus Vertretern Bündnis 90/Die Grünen und der SPD tritt Christian Büning (Grüne) als Kandidat an. Dritter im Bunde ist Erik Zeuner (CDU), der als parteiloser Kandidat zur Wahl steht. Im Vorfeld der Wahl haben wir den Kandidaten die Möglichkeit gegeben, sich in einem Steckbrief kurz zu präsentieren. Den potenziellen Stadtbürgermeistern haben wir zudem noch zwei weitere Fragen per E-Mail gestellt. Für den Inhalt der Antworten sind sie selbst verantwortlich, alle Angaben stammen von den jeweiligen Kandidaten.

Oberwesel Jan Zimmer CDU
Jan Zimmer, CDU.
Foto: Fotostudio Eidens-Holl
Zu meiner Person

Jan Zimmer, 47. Ich habe Politikwissenschaften, Öffentliches Recht, Betriebswirtschaftslehre und Soziologie studiert. Seit 14 Jahren bin ich Geschäftsführer der CDU Rheinland-Pfalz, verheiratet, zwei Kinder. Ich bin aktiv in der KG Goubloch als Protokoller und stellvertretender Vorsitzender des Kolping-Fördervereins für das Krankenhaus und das Seniorenheim in Oberwesel und damit Gesellschaftervertreter des Gesundheitscampus Oberwesel.

Mein politischer Werdegang

Ich bin seit zehn Jahren für die CDU Mitglied im Stadtrat von Oberwesel und in der vergangenen Legislaturperiode Fraktionsvorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion.

Das sind meine Ziele als Stadtbürgermeister

Ich möchte die gestarteten Projekte positiv begleiten und fertigstellen – Rheinufer, Buga, Jugendheim, Baugebiete und die Modernisierung des Kindergartens. Im Rahmen des Ausbaus des Jugendheims werde ich einen Jugendraum einrichten. Den Gesundheitscampus und die ärztliche Versorgung in Oberwesel werde ich im Blick behalten und weiter entwickeln. Die Unternehmer von Oberwesel werde ich zusammenbringen und deren Impulse aufgreifen. Über eine „digitale Theke“ – eine Stadt-App – sollen alle Einwohner noch besser, schneller und kurzfristiger informiert werden. Durch die Nutzung von modernen, digitalen Techniken, können wir die Stadt effizienter entwickeln, Ressourcen und Energie sparen.

Was wird sich in den kommenden fünf Jahren mit mir als Stadtbürgermeister verändern?

Grundsätzlich ist Oberwesel auf einem sehr guten Weg. Ich möchte diesen Weg weitergehen und die anstehenden Projekte positiv begleiten. Im Mittelpunkt stehen immer Machbarkeit und Finanzierbarkeit. Wir investieren nicht in Luftschlösser, sondern in realisierbare Dinge. Mein Ziel ist es, die Stadt der Türme und des Weines, mit einem 17. – einem digitalen, virtuellen Turm – zu erweitern. Oberwesel als SmartCity am Mittelrhein.

Das sind meine Ecken und Kanten

Manchmal bin ich etwas ungeduldig.

Das ist mein politisches Motto

Verantwortung, Vernunft und Verlässlichkeit

Was braucht es vom Bürgermeister und dem Stadtrat für eine positive Entwicklung der Stadt Oberwesel?

Der Bürgermeister braucht Durchsetzungskraft, ins Leben gerufene Projekte finanzierbar und vernünftig fortzuführen. Ihm und dem Rat muss bewusst sein, dass sie mit dem Geld anderer arbeiten und es verantwortungsvoll einzusetzen ist. Dafür braucht es Kompetenz, Sachverstand und Verantwortungsbewusstsein.

Sind Neubaugebiet, Jugendheim und Rheinufergestaltung die richtigen Antworten auf die Herausforderungen der Zeit? Oder würden Sie gerne andere Schwerpunkte setzen?

Ja. Gute Politik muss langfristig planen. Bezahlbares und nachhaltiges Bauen fördern, Vereine und ehrenamtliches Engagement fördern sowie die Wirtschaftskraft stärken, müssen zentrale Anliegen bleiben. Darüber hinaus möchte ich Oberwesel zu einem Leuchtturm moderner, digitaler Stadtentwicklung machen.

Oberwesel Christian Büning Grüne
Christian Büning tritt für Team Oberwesel an.
Foto: Dennis Meurer
Zu meiner Person

Hallo, mein Name ist Christian Büning und ich kandidiere für das Team Oberwesel als Stadtbürgermeister für Oberwesel, Engehöll, Dellhofen und Langscheid. Nach 20 Jahren in Münster in Westfalen bin ich meinem Herzen gefolgt, und lebe seit 2017 mit meinem Partner Marcel D’Avis in Oberwesel. Ich bin seit 20 Jahren selbstständiger Designer und Unternehmer, habe den Pflanzenmarkt Mittelrhein ins Leben gerufen und engagiere mich bei „Oberwesel liest“. Ich wandere gerne und bin Riesling-Fan.

Mein politischer Werdegang

Ehemaliger Präsident des Berufsverbands Kommunikationsdesign, ehemaliger Vizepräsident des Deutschen Designtags, kommissarischer Zweiter Vorsitzender bei Unternehmen für Oberwesel e.V., bei den Grünen seit 2018.

Das sind meine Ziele als Stadtbürgermeister

Als zentrales Thema der nächsten Jahre sehe ich für Oberwesel, die Innenstadt zu retten. Wie überall ändern sich die Einkaufsgewohnheiten sehr rasant. Gleichzeitig brauchen die Menschen ein Zentrum, einen Ort, an dem sie gerne verweilen und an dem Gemeinschaften entstehen können. Auch die Ortsteile brauchen zentrale Orte, die zur Gemeinschaft einladen, wie gerade in Dellhofen zu sehen ist. Die Gemeinschaften in Oberwesel sind ein wichtiges Gut. Diesen Gemeinsinn möchte ich mit dem Team Oberwesel stärken und fördern. Ich möchte ein Oberwesel, das für alle eine gute Heimat ist.

Was wird sich in den kommenden fünf Jahren mit mir als Stadtbürgermeister verändern?

Die Stärken von Oberwesel werden wir betonen und Oberwesel fit machen für sanften Tourismus, ein unberechenbares Klima, mehr Orte für Gemeinsamkeit schaffen und endlich ein Tourismuskonzept erarbeiten. Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Buga ein Erfolg wird und die Vernetzung mit den Nachbarorten wiederbeleben. Und wir wollen, dass wir darüber nicht das Gemeinsame vergessen und die rheinische Geselligkeit leben.

Das sind meine Ecken und Kanten

Mehr Geduld üben.

Das ist mein politisches Motto

Mehr Gemeinsam, mehr Gelingen. Mehr Oberwesel!

Was braucht es vom Bürgermeister und dem Stadtrat für eine positive Entwicklung der Stadt Oberwesel?

In Oberwesel sind viele Menschen, die sich mit Herzblut engagieren. Ein Bürgermeister sollte daher gut zuhören können und unterstützen. Er vertritt die Stadt nach außen und sollte gut kommunizieren. Im Stadtrat ist Transparenz wichtig und ein klarer Plan für die Zukunft, das wäre eine Verbesserung.

Sind Neubaugebiet, Jugendheim und Rheinufergestaltung die richtigen Antworten auf die Herausforderungen der Zeit? Oder würden Sie gerne andere Schwerpunkte setzen?

Das Jugendheim ist nicht barrierefrei zu erschließen und daher nicht der richtige Ort. Energie und Klima sind wichtige Themen. Die anderen beiden sind eher Pflege und Instandsetzung – mit voller Berechtigung. Wir brauchen aber viel dringender Antworten auf veränderte Wohnansprüche in den Ortskernen.

Oberwesel Erik Zeuner parteilos
Erik Zeuner, parteiunabhängig angetreten.
Foto: Erik Zeuner
Zu meiner Person

Mein Name ist Erik Zeuner, 56 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder, aufgewachsen und wohnhaft in Oberwesel. Ich bin als Teamleiter bei der Lotto Rheinland-Pfalz GmbH tätig. Außerdem bin ich Mitglied bei der DJK Oberwesel, ehemaliger Sitzungspräsident und aktives Mitglied bei der Kolpingfamilie Oberwesel, Mitglied im Bauverein, derzeitiger Vorsitzender der Weinbruderschaft „Les Pilliers Chablisiens“ und Mitglied im Vorstand des Vereins zur Erhaltung mittelalterlichen Brauchtums.

Mein politischer Werdegang

Jahrelange Erfahrung im Bereich der Kommunalverwaltung, Mitglied des Stadtrates 2014 bis 2019, Fraktionsvorsitzender 2019, derzeit im Forstausschuss, zeitweise in verschiedenen Initiativen tätig.

Das sind meine Ziele als Stadtbürgermeister

Parteigrenzen überwinden und Entscheidungen transparent machen, zur Erreichung des bestmöglichen Ergebnisses – Leerstand der Innenstadt als zentrales Thema festlegen – Einbindung der Ortsteile aktiv in die politische Arbeit/Entscheidungsfindung – Projekt Jugendraum kurzfristig umsetzen – Gestaltung des früheren Kirchenumfeldes Dellhofen mit Identifikation der Bürgerinnen und Bürger – Nachnutzungskonzept des Rathausgebäudes – Neubaugebiete weiterhin vorantreiben – Verbesserung des Wanderweges auf die Schönburg mit Verweilplätzen und Neugestaltung der Flaggenwiese – Bildung eines Sonderausschusses für die Buga – Einrichtung eines Arbeitskreises Winzer und Gastronomie.

Was wird sich in den kommenden fünf Jahren mit mir als Stadtbürgermeister verändern?

Ich möchte als Stadtbürgermeister meiner Heimatstadt gemeinsam mit den Bürgern die bereits angestoßenen Entwicklungen weiter vorantreiben. Hierzu ist es wichtig, sich nicht nur auf Altbewährtes und eingefahrene Muster zu verlassen, sondern auch alle sich bietenden Chancen und Entwicklungen für unsere lebenswerte Stadt in der Zukunft zu nutzen. Dies gilt auch über Parteigrenzen hinweg. Denn: Oberwesel kann viel mehr!

Das sind meine Ecken und Kanten

Regelmäßiger Sport treiben

Das ist mein politisches Motto

Mitmachen. Anpacken. Aktiv gestalten.

Was braucht es vom Bürgermeister und dem Stadtrat für eine positive Entwicklung der Stadt Oberwesel?

Es bedarf einer offenen, parteiübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Bürgermeister und Stadtrat. Nur ein gemeinsames Vorgehen des Bürgermeisters und aller politischer Fraktionen des Stadtrates, auch unter Beteiligung der Bürger gewährleistet eine kontinuierliche, positive Stadtentwicklung.

Sind Neubaugebiet, Jugendheim und Rheinufergestaltung die richtigen Antworten auf die Herausforderungen der Zeit? Oder würden Sie gerne andere Schwerpunkte setzen?

Dies sind alles geplante Maßnahmen zur Erhaltung bzw. Verbesserung der Lebensqualität in Oberwesel. Sämtliche zukunftsorientierten Entwicklungsmöglichkeiten der Stadt, sei es wirtschaftlich, infrastrukturell, sozial und kulturell sollten im Hinblick auf die Bedürfnisse der Bürger genutzt werden!