Koblenz/Ravengiersburg

Meisterliches kommt aus dem Hunsrück: Handswerkskammer zeichnet Tischler aus

Platz eins beim Design-Preis erreichte Silas Bast aus Ravengiersburg mit seinem „Whisky-Taste-Schrank“, einem raffinierten Ausklappschrank mit variablen Abstellflächen für Gläser und Flaschen des kultigen Traditionsgetränks.  Foto: HwK Koblenz/Jörg Diester
Platz eins beim Design-Preis erreichte Silas Bast aus Ravengiersburg mit seinem „Whisky-Taste-Schrank“, einem raffinierten Ausklappschrank mit variablen Abstellflächen für Gläser und Flaschen des kultigen Traditionsgetränks. Foto: HwK Koblenz/Jörg Diester

Geheimfächer in Möbelstücken, gut versteckt und für die Laien kaum zu finden – das war schon immer ein Markenzeichen des Tischlerhandwerks und ist es heute noch. Denn kaum eine Arbeit zur jüngsten Meisterprüfung der Handwerkskammer (HwK) Koblenz verzichtete auf die ganz geheime Seite im Offensichtlichen. 13 Absolventen, die sich erfolgreich diesem Teil der vierstufigen Meisterprüfung stellten, präsentierten im HwK-Bildungszentrum ihre Arbeiten, in die sie bis zu 112 Stunden investieren durften. Besonders beeindruckte dabei eine Arbeit aus dem Hunsrück, wie aus einer Pressemeldung der HwK Koblenz hervorgeht.

Lesezeit: 1 Minute
Anzeige

Schränke, Tische, Betten, Vitrinen, keine wie die andere und in der inneren Architektur sehr ausgetüftelt, im Erscheinungsbild sowieso – das waren die Meisterstücke der Tischler, wie sie sich der Prüfungskommission stellten. Nach dem Aufbau schlug die Stunde der Jury. Dabei wurde dann präzise vermessen, begutachtet, geprüft – und das eben ganze zwei Tage lang. Einige Elemente mussten die angehenden Tischlermeister, unter ihnen mit Jana Eich aus Dohm-Lammersdorf (Landkreis Vulkaneifel) auch eine Frau, in den Prüfungsarbeiten nachweisen.

Zum Pflichtprogramm zählten Holzverbindungen wie Zapfen oder auch Scharniere, Oberflächenbearbeitungen von Intarsien bis Lackierarbeiten. Doch beim „Kürprogramm“ konnte man sich austoben, was viele der Absolventen nutzten für kreative Gestaltung und pfiffige Ideen – inklusive Geheimfächern. Die wurden in doppelten Böden versteckt oder geschützt durch komplizierte Schließmechanismen – natürlich spielten sich diese kreativen Lösungen und alle Raffinesse in Holz ab.

Platz eins beim Design-Preis erreichte Silas Bast aus Ravengiersburg (Rhein-Hunsrück-Kreis) für seinen „Whisky-Taste-Schrank“ – einen raffinierten Ausklappschrank mit variablen Abstellflächen für Gläser und vielen Lagerplätzen für das schottisch-irische Traditionsgetränk. Die Kombination aus höchster Bewertung für das Meisterstück und hervorragendem Design (zweiter Platz) erreichte Patrick Gasper aus Gondorf (Eifelkreis Bitburg-Prüm) mit seinem Couchtisch. red

Ein Meistervorbereitungskurs für Tischler beginnt im Dezember (Vollzeit), als berufsbegleitende Teilzeitmaßnahme im April 2024. Infos und Anmeldung bei der HwK: Aleyna Güclü, Tel. 0261/398319, E-Mail an aleyna.gueclue@hwk-koblenz.de