Am Ende bestätigte sich, was allgemein erwartet worden war. Dass Amtsinhaber Andreas Nikolay schon im ersten Wahlgang den Durchmarsch machen würde, hatten viele erwartet, wenn auch mit deutlich knapperem Ergebnis. Dass es 63,7 Prozent werden würden, damit hatten viele Beobachter nicht gerechnet. Dabei überrascht das Ergebnis auch in dieser Deutlichkeit nicht.
Da ist zunächst einmal der Amtsbonus, der sich umso stärker bei einer Wahl auswirkt, je länger ein Bewerber schon im Amt ist. Wer drei Legislaturperioden hinter sich hat, muss schon viel falsch machen, um bei der vierten Wahl entthront zu werden. Insofern stimmte der Satz der unterlegenen Astrid Bach, man habe eine Chance gehabt, nicht.
Die hätte es lediglich gegeben, wenn Nikolay sich einer Kandidatin oder einem Kandidaten gegenüber gesehen hätte. Eher einer Frau, ein Faktor, der sicher Zünglein an der Waage hätte sein können. So waren es mit Bach und Lukas-von Nievenheim zwei Frauen, die sich auch noch gegenseitig die Stimmen wegnahmen.
Wenn dann die beiden Herausforderinnen auch noch ausgerechnet Parteien angehören, die bei dieser Wahl kräftig abgewatscht wurden, sinken die Chancen bei einer solchen Personenwahl umso mehr. Und: Nikolay war als unabhängiger Bewerber ins Rennen gegangen, obwohl er CDU-Mitglied ist. Der Unterstützung durch die ASL konnte er sich sicher sein und der seiner Partei auch.
Teile der CDU Simmern sind zwar nicht immer gut Freund mit „ihrem“ Stadtbürgermeister, aber dass sie deswegen gleich ins Lager der Sozis wechseln oder eine Grüne wählen würden, das war dann doch höchst unwahrscheinlich.