Neuer Supermarkt ist selten
Dass ein Neubaugebiet für den Neubau eines Supermarktes sorgt, dafür müssen viele Faktoren zusammenkommen, sagt Rainer Schmidt-Illguth von der BBE Handelsberatung. Mindestens 200 bis 300 Wohneinheiten müssten dann entstehen. Dazu müssen unter anderem ausreichend Parkplätze, mindestens 2500 bis 3000 Einwohner in fünf bis zehn Autominuten Entfernung und eine Sichtbeziehung zu einer Hauptverkehrsstraße kommen, damit ein kleiner Supermarkt wie Netto, Penny oder Norma eine Chance hätte.
„Je mehr Leute fußläufig wohnen, desto stabiler ist der Markt.“ Der Berater empfiehlt immer, diese möglichst in der Nähe von Schulen zu planen, weil dorthin auch in zehn Jahren noch ein Bus fährt. Davon profitieren dann auch mobilitätseingeschränkte Personen aus dem Ort. Außerdem ergeben sich Synergieeffekte mit Eltern, die ihr Kind zur Schule fahren. Das spart wiederum zusätzliche Autofahrten für das Einkaufen. Für einen kleinen Dorfsladen sind laut Schmidt-Illguth mindestens 800 Einwohner nötig, und der nächste Supermarkt sollte mindestens 10 bis 15 Autofahrminuten entfernt sein. Dienstleistungen wie Post, Reinigung oder Café bringen laut ihm Frequenz. Aber dennoch sind diese Läden in der Regel maximal ein Nebenerwerb oder alternativ mit der Hilfe von Ehrenamtlichen zu stemmen. Ein ähnliches Ergebnis ergab auch die Befragung der Leutesdorfer zu ihrem Bedarf nach einem Dorfladen vor Kurzem. ys