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Cochem

Buchladen sucht Liebhaber: Ehepaar Görtz hört in Cochem auf

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Vor sieben Jahren haben Petra und Markus Görtz den Buchladen in Cochem übernommen. Zum Jahresende hören sie auf. Foto: Ulrike Platten-Wirtz

Die Buchhandlung Layaa-Laulhé in der Cochemer Oberbachstraße ist nicht allein wegen ihres außergewöhnlichen Namens in der Kreisstadt zu einer Institution geworden. Seit den 1970er-Jahren gibt es den Buchladen schon in Cochem. Jetzt steht das Geschäft vor dem Aus.

Lesezeit: 3 Minuten
Als sich das Treiser Ehepaar Cornelia und Gérard Layaa-Laulhé vor sieben Jahren altersbedingt aus dem Geschäftsleben zurückgezogen hat, war die Zukunft des Ladens schon einmal für kurze Zeit ungewiss. Glücklicherweise fanden sich mit Petra und Markus Görtz schnell adäquate Nachfolger. Doch zum Jahresende möchte das Ehepaar aus Kinheim (Kreis Bernkastel-Wittlich) ...
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Kommentar zu Schließungen im Einzelhandel in Cochem: Geisterstädte kann keiner wollen

Schulbücher, Kleidung oder die ersten Zigaretten: Früher spielte sich ein ganzes Leben zwischen den Geschäften im Ort ab – doch es werden immer weniger. „Leute, kauft lokal“, kommentiert RZ-Redakteurin Ulrike Platten-Wirtz.

Wenn die Buchhandlung in Cochem zum Jahresende schließt, heißt das: wieder ein Fachgeschäft weniger. Das wäre dann nach dem Aus von Faber und Mades in jüngster Zeit schon das dritte familiengeführte Unternehmen, das seine Pforten für immer schließt. Als ich 1976 als Fünftklässlerin in Cochem eingeschult wurde, war die Buchhandlung in dem kleinen Geschäft gegenüber dem heutigen Laden gerade neu eröffnet worden.

Alle für die Schule erforderlichen – aber auch private Bücher – wurden seither dort gekauft. Damals war die Auswahl an Einkaufsmöglichkeiten in der Kreisstadt noch deutlich größer als heute. Obst und Gemüse gab's bei Beth, gegenüber Parfüm, Nachtwäsche kaufte man bei Burkhard-Bauer, Schulbedarf bei Eifel am Markt.

Gefahr von Geisterstädten

Der Vater wurde bei Häbler ausgestattet, alles für den Haushalt kaufte die Mutter bei Servatius. Nicht zu vergessen das Porzellangeschäft von „Liebes“ Müller. Beim Seifenplatz gab's Drogerieartikel und im Tabaklädchen in der Oberbachstraße haben Schüler unter den kritischen Blicken der Besitzerin ihre ersten Zigaretten erworben. Moralpredigten inbegriffen. Das waren noch Zeiten. Heute kaufen die Leute lieber anonym im Internet.

Das ist zwar bequem, es birgt aber auch die Gefahr, dass unsere Städte langsam aussterben und zu regelrechten Geisterstädten werden. Das kann doch nicht im Interesse der Allgemeinheit sein. Also Leute, kauft wieder lokal, für mehr Vielfalt und Lebendigkeit in unseren Innenstädten.

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