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Werkhausen

Trisomie 21: Paula Drogi geht in Werkhausen ihren Weg in die Selbstständigkeit

Von Julia Hilgeroth-Buchner
Die 15-jährige Paula Drogi aus Werkhausen hat viele Talente und Interessen. Die drolligen Familienhunde Oskar und Eddie spielen eine ganz große Rolle in ihrem Leben. Fotos:  Julia Hilgeroth-Buchner
Die 15-jährige Paula Drogi aus Werkhausen hat viele Talente und Interessen. Die drolligen Familienhunde Oskar und Eddie spielen eine ganz große Rolle in ihrem Leben. Fotos: Julia Hilgeroth-Buchner Foto: Julia Hilgeroth-Buchner

Aha, die Paula! Fröhlich schnaubend setzen sich Sunny und Spirit in Bewegung, denn die beiden Pferde wissen ganz genau, wer am Zaun der kleinen Koppel am Dorfrand auf sie wartet. An diesem Sommerferientag ist die 15-jährige Paula Drogi aber nicht da, um ihre wöchentliche Reitstunde zu nehmen. Ein Fotoshooting für unsere Zeitung steht auf dem Programm, und die Tiere spüren, dass irgendetwas anders ist.

Lesezeit: 5 Minuten
Sie tänzeln aufgeregt und sind kaum zu bändigen. Paula spricht beruhigend mit den Tieren, klopft und streichelt ihre Hälse. Es funktioniert, und bald ist ein schönes Motiv „im Kasten“. Das ist Paula ganz wichtig. Die junge Werkhausenerin möchte den Lesern unserer Zeitung nämlich gern zeigen, wie bunt und erfüllt ihr Leben ...
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Bluttest sollte sorgfältig bedacht werden

Für Melanie und Jens Drogi stand fest, dass sie keine vorgeburtlichen Tests zur Feststellung von Behinderungen durchführen würden, zumal keine medizinische Notwendigkeit vorlag. „Wir wussten also nicht, dass Paula das Down-Syndrom hat. Der Verdacht kam erst einen Tag nach der Geburt auf“, berichtet Melanie Drogi.

Dass nicht immer alles problemlos läuft und ihre Tochter im Leben stets Hilfe brauchen wird, verschweigt die Familie nicht. Auf der anderen Seite ist Paulas liebevolles Wesen ein täglicher Grund zur Freude und ein Gewinn für alle, die sie kennen. Der immer häufiger genutzte NIPT-Test (nicht invasiver Pränataltest, ein Bluttest auf Trisomie 13, 18 und 21) macht Melanie Drogi deshalb nachdenklich. Der Test wird seit Juli 2022 in bestimmten Situationen von den Krankenkassen bezahlt. „Als er 2012 auf den Markt kam, hätte man als Selbstzahler 1250 Euro aufbringen müssen. Heute sind es zwischen 30 und 130 Euro. Das Finanzielle ist nun keine Hürde mehr, um den Test auch ohne ärztliche Empfehlung zu machen.“

Das Problem sei, dass der Test nicht immer zuverlässig sei und dass zur Absicherung eines positiven Ergebnisses trotzdem noch eine Fruchtwasser-Untersuchung erforderlich wäre. „Das Allerschlimmste ist, dass im Falle des Nachweises einer Behinderung in bestimmten persönlichen Situationen eine Abtreibung bis zum Einsetzen der Wehen möglich ist.“ Es gebe aktuell eine deutliche Tendenz, dass immer weniger Kinder mit dem Down-Syndrom geboren werden. Melanie Drogi möchte Eltern, die Angst vor der Diagnose haben oder diese bereits erhalten haben, gern Mut machen, den Weg mit dem Kind zu gehen: „Paula ist der empathischste Mensch, den ich kenne. Wir können uns ein Leben ohne sie nicht vorstellen. “

Kreis Altenkirchen
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