Region

Sprengung angekündigt: Auch A-45-Talbrücke Rahmede muss weichen

Das „Schicksal“ der A 45-Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid ist besiegelt. Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat die Sprengung des maroden Bauwerks angekündigt.
Das „Schicksal“ der A 45-Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid ist besiegelt. Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat die Sprengung des maroden Bauwerks angekündigt. Foto: Kay-Helge Hercher/dpa

Seit Anfang Dezember ist die A 45 im Sauerland als zentrale Verkehrsachse zwischen Nord- und Süddeutschland unterbrochen, was auch zahlreiche Unternehmen aus dem AK-Land massiv zu spüren bekommen. Grund ist die marode Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid. Die spannende Frage – wird sie abgebaut oder gesprengt – ist nun nach Wochen entschieden. Das Bauwerk wird Bundesverkehrsminister Volker Wissing zufolge gesprengt.

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„Heute kam die Nachricht, dass die technischen Voraussetzungen für eine Sprengung der Talbrücke Rahmede vorliegen. Diese Chance zur Beschleunigung greifen wir für die Region auf“, sagte der FDP-Politiker einen Tag, nachdem die Talbrücke Rinsdorf bei Wilnsdorf dank jeder Menge Sprengstoff spektakulär in sich zusammensackte.

„Damit können wir erheblich Zeit einsparen und die Prozesse für einen Neubau der Brücke schneller voranbringen“, betonte Wissing. Den betroffenen Anwohnern und Unternehmen solle damit schnellstmöglich „eine moderne, leistungsfähige Infrastruktur“ zur Verfügung gestellt werden. Alternativ zu einer Sprengung hätte die Talbrücke nach bisherigen Angaben zuerst aufwendig von unten eingerüstet und dann Stück für Stück abgetragen werden müssen. Das hätte deutlich länger gedauert. Unter der Brücke im Sauerland stehen Wohnhäuser.

Die Entscheidung pro Sprengung sei nun gefallen, sagte eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums. Die Nachricht an Wissing, dass die Voraussetzungen dafür gegeben seien, kamen nach ihren Angaben von der Autobahn GmbH des Bundes. Am Donnerstag werde der Minister gemeinsam mit der Autobahn GmbH über weitere Einzelheiten und Maßnahmen informieren.

Seit 2. Dezember ist die Talbrücke im Sauerland voll gesperrt – und damit zugleich eine zentrale Route von Dortmund nach Hessen und nach Bayern unterbrochen. Anwohner vor allem in Lüdenscheid sowie Unternehmen in der bundesweit bedeutenden Wirtschaftsregion Südwestfalen sind stark getroffen. NRW und der Bund hatten bereits früh angekündigt, bei dem Großprojekt an der Sauerlandlinie Tempo zu machen.

Die Westfalen-Niederlassungsleiterin der Autobahn GmbH des Bundes, Elfriede Sauerwein-Braksiek, hatte noch vor einer Woche betont, ein spezialisiertes Ingenieurbüro untersuche weiter das Bauwerk und Umfeld. In der Frage Sprengung oder Abtragen gelte „Gründlichkeit vor Schnelligkeit»“ – angesichts der dortigen Wohnhäuser. Als bisheriges Zeitziel hatte sie fünf Jahre für einen Neubau genannt. Seit der Vollsperrung auf der Sauerlandlinie wird weiträumig über andere Autobahnen umgeleitet.