Ahrtal

Satelliten sollen Pegel in Bad Bodendorf überwachen: Umwelt- und Klimaschutzministerin besucht das Ahrtal

Lothar Kirchbauer von der Hochschule Koblenz, Sinzigs Bürgermeister Andreas Geron und Jürgen Michels von der SGD besuchten mit Umwelt- und Klimaschutzministerin Karin Eder den Pegel Sinzig-Bad Bodendorf.  Foto: EA/Adams
Lothar Kirchbauer von der Hochschule Koblenz, Sinzigs Bürgermeister Andreas Geron und Jürgen Michels von der SGD besuchten mit Umwelt- und Klimaschutzministerin Karin Eder den Pegel Sinzig-Bad Bodendorf. Foto: EA/Adams

„Die verheerende Hochwasserkatastrophe im Ahrtal hat uns allen vor Augen geführt, wie drastisch die Auswirkungen des Klimawandels sind. Wir werden künftig mit deutlich mehr Extremwetterereignissen rechnen müssen. Und auch wenn es keine absolute Sicherheit geben kann, müssen wir doch unsere Schutz- und Warnsysteme möglichst optimal ausstatten“, sagt Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz.

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Am Freitag war sie zu zwei Terminen im Ahrtal zu Gast, wie die Entwicklungsagentur (EA) Rheinland-Pfalz in einer Pressemitteilung berichtet. „Bei der Ahrflut 2021 sind zahlreiche Pegelmessstationen ausgefallen, weil sie von den Wassermassen mitgerissen wurden. Zugleich konnten Daten nicht oder nur teilweise übertragen werden, weil die Telefon- und Mobilfunknetze ausgefallen waren. Daher führen wir eine davon unabhängige Satellitenkommunikation ein, die einen redundanten Weg der Datenübertragung nutzt. Die beiden Pegel Bad Bodendorf/Ahr und Odenbach/Glan wurden als Teststandorte mit alternativem Satellitenkommunikationsweg ausgestattet“, erklärte Umwelt- und Klimaschutzministerin Eder vor Ort am Pegel Bad Bodendorf, den sie bei gemeinsam mit Bürgermeister Andreas Geron besuchte.

Pegel wurde 2021 nicht zerstört

Der Pegel Bad Bodendorf wurde als einziger der drei gewässerkundlichen Pegel an der Ahr beim Hochwasser 2021 nicht zerstört. Die Übertragung brach aber am frühen Morgen des 15. Juli 2021 bei einem Wasserstand von rund 480 Zentimetern ab. An dieser Stelle des Flusses herrschte ein unvorstellbarer Abfluss von mehr als 800 Kubikmetern pro Sekunde, was einem etwa 500-jährlichen Hochwasserereignis entspricht. Durch das Abreißen der Datenverbindung konnten Daten zum Verlauf der Hochwasserwelle und vor allem des Scheitels nur teilweise übermittelt werden.

Pegel sollten nicht so schnell ausfallen

„Teil des Sieben-Punkte-Plans ist es, die Ausfallsicherheit des Pegelmessnetzes zu verbessern. Das bedeutet, es muss erstens eine bauliche Sicherheit der Pegel bei Extremhochwasser gegeben sein und zweitens insbesondere die Datenübertragung sichergestellt werden. Dies umfasst, eine unabhängige Satellitenkommunikation zu prüfen. Diese wurde an den Pegeln Bad Bodendorf und Odenbach am Glan testweise realisiert und liefert bereits erste Erkenntnisse“, so Eder. red