Plus
Koblenz

Als Koblenz im Wahlfieber war: 1924 bewarben sich sechs Gruppierungen um 44 Sitze

Von Peter Karges
Reges Treiben herrschte auf dem Wochenmarkt am Münzplatz vor rund 100 Jahren. Grund dafür war die neue Rentenmark. Die Händler und Bauern hatten Vertrauen in die neue Währung und hielten ihre Waren nicht mehr zurück.
Reges Treiben herrschte auf dem Wochenmarkt am Münzplatz vor rund 100 Jahren. Grund dafür war die neue Rentenmark. Die Händler und Bauern hatten Vertrauen in die neue Währung und hielten ihre Waren nicht mehr zurück. Foto: stak_fa_160_munzplatz-markt-1935

Im April 1924 bestimmte der Wahlkampf in Koblenz das Geschehen. Die politische Lage hatte sich nach dem Krisenjahr 1923 zwar beruhigt, aber die wirtschaftlichen Folgen vor allem der Hyperinflation waren noch deutlich spürbar. Mit dem Zusammenbruch der Währung schwand bei vielen das Vertrauen in die junge Republik. So blickte man bei den Parteien der Weimarer Koalition, den Sozialdemokraten, dem katholischen Zentrum und den Liberalen (DDP und DVP), skeptisch auf dessen Ausgang.

Lesezeit: 7 Minuten
Wahlkampf: Knapp 60.000 Einwohner zählte Koblenz im April 1924. Die rechtsrheinischen Stadtteile gehörten damals noch genauso wenig zu Koblenz wie Metternich, Güls, Rübenach, Lay, Kesselheim, Bubenheim und Stolzenfels. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen und politischen Situation 1923 hatte Koblenz dennoch einen demografischen Aufschwung. Innerhalb eines Jahres war die Stadt um gut ...