Pünktlich um 14.11 Uhr zogen die Närrischen Ritter, begleitet von der Tanzgarde „Westerwaldsterne“ aus Uckerath, in den voll besetzten Saal im Haus Hergispach ein. Dass dies in froher Stimmung geschah, war laut Presseinfo nur wenige Tage vor der Sitzung nicht selbstverständlich, erreichte die Närrischen Ritter doch im Laufe der Woche die Hiobsbotschaft, dass ihr langjähriger Sitzungspräsident Hartmut Pfeifer krankheitsbedingt ausfallen würde.
Kurzfristig sprang Marius Schenkelberg ein – selbst von 2006 bis 2015 Sitzungspräsident der KG Herschbach. Verlernt hat er sein „Handwerk“ nicht, denn er führte mit seiner lockeren und schlagfertigen Art humorvoll durchs vierstündige Programm. Der Eisbrecher des Nachmittags war Dave Davis, in der Comedy-Szene besser bekannt als die sanitäre Fachkraft Motombo Umbokko. Witz und Wahnsinn wechseln sich in den Shows von Dave Davis ab. Seine unverblümte Art, sich auch selbst auf die Schippe zu nehmen, kam bei den Männern bestens an. Seine Aussage über die Frauen mündete in der Erkenntnis, dass egal, was Frauen Männer fragen, diese immer in die Limbofalle tappen: „Egal, was du antwortest, du fällst immer unten durch.“
Im Anschluss brachte Bruce Kapusta, Startrompeter und Sänger, mit seiner Show und seinen Liedern wie „Leev Marie“, „Wenn nicht jetzt wann dann“ und „Trink doch einen mit“ den Saal in Wallung. 36 Damen aus dem Raum Euskirchen, die Sugar Girls, enterten die Bühne mit ihrem Motto-Showtanz „Blitz, der den Himmel erhellt“. Ein Mix aus glitzernden Kostümen, Synchronität, Akrobatik, außergewöhnlichen Formationen und Hebefiguren und die sichtliche Professionalität bescherten den Herren einen unvergesslichen Auftritt.
Comedian Thorsten Bär alias Uwe, der Kreisligatrainer, lässt vom klassischen Coaching am Spielfeldrand über derbe Vergleiche zu den Stars der Fußball-Bundesliga nichts unversucht, um seinem Ärger über seine Trümmertruppe Luft zu machen. Bei seiner Loser-Mannschaft läuft es leider nach dem Motto „Veni, vidi, violini: Ich kam, sah und vergeigte“. Thorsten Bär, auch ein begnadeter Stimmenimitator, ließ so auch Rainer Calmund, Jogi Löw, Mario Basler und Julian Nagelsmann zu Worte kommen. Als er dann auf „Felicita“ sein eigenes Lied „Der Uwe ist da“ anstimmte, riss es die Männer förmlich von den Stühlen.
Ein Höhepunkt folgte auf den nächsten. So wurde das Trompetercorps Eefelkank schon allein durch seine rot-weißen Gardemajor-Kostüme, mit seiner 18-köpfigen Gruppe inklusive zwei Gitarristen und einem Schlagzeuger, ein optisches Highlight. Traditionelle Karnevalsmusik gepaart mit modernem Big-Band-Sound brachten die Bühne zum Beben. Spätestens als sich die Musiker mitten unters Volk mischten und plötzlich auf den Tischen stehend Rock-Klassiker wie „I can't get no satisfaction“ und „Highway to Hell“ anstimmten, riss es auch den Letzten von seinem Sitz.
Die Närrischen Ritter bezeichnen die Westerwaldsterne, das Tanzcorps aus Uckerath, mittlerweile als ihre Hausgarde. Der Einmarsch erfolgte mit dem Westerwaldlied, weiter mit Tänzen zu kölschen Klassikern erreichten sie durch eine ausdrucksstarke Choreografie, wechselnde Formationen und Würfe bis fast unter die Hallendecke eine wahrlich akrobatische Show. Ihr Sprecher Andreas Becker, selbsternannter Hühnersuppenfanatiker („Esst Hühnersuppe, dann werdet ihr alt“), ist in diesem Jahr selbst als Prinz Andreas II. unterwegs. Die Mennekrather – mehr als eine Coverband – leiteten mit ihrem Song „Jetzt geht’s los“ und „Su lang mer noch am Lääve sin“ den letzten musikalischen Act ein. Die Sitzung wurde von der Partyband Musikmoment begleitet.