Kritiker sehen Lastwagenverkehr als massive Belastung für Umwelt und Anwohner
Belastung durch Lastwagenverkehr: Bürgerinitiative wehrt sich gegen Pläne für Rhodius-Logistikzentrum
Bürger sorgen sich um das Naturschutzgebiet Laacher See. Foto: Hans-Jürgen Vollrath (Archiv)
Hans-Jürgen Vollrath

Die Pläne des Mineralwasserkonzerns Rhodius für ein neues Logistikzentrum im Gewerbegebiet Brohltal-Ost stoßen auf Widerstand. Bürger fürchten, dass eine zusätzliche Belastung für Straßen, Anwohner und Umwelt durch den anfallenden Lastwagenverkehr zwischen dem Firmensitz in Burgbrohl und dem Logistikzentrum entstehen könnte.

Die Bürgerinitiative (BI) „Rettet das Naturparadies Laacher See“ aus Wassenach hat deswegen vor Kurzem eine Onlinepetition zum Schutz des Naturschutzgebietes Laacher See, die inzwischen mehr als 1500 Unterstützer (etwa ein Drittel stammt aus dem Kreis Ahrweiler) gefunden hat. Die BI sieht das bei Wanderern, Campern, Radfahrern und Joggern beliebte Naturschutzgebiet durch Lkw-Shuttle-Verkehr erheblich bedroht, heißt es in einer Pressemitteilung. Demnach seien zunächst 120 Lkw-Fahrten in 24 Stunden vorgesehen. Hierfür sei bereits eine befristete Ausnahmegenehmigung erwirkt worden.

Gefahr für Fußgänger und Radfahrer?

Die geplante Route führe laut BI, die sich auf eine Infoveranstaltung von Rhodius im Juli bezieht, von Burgbrohl über die L 113 an Wassenach entlang zum See hinunter und biege dort in die L 115 Richtung Brohltal-Ost. Hierbei durchlaufe sie die Serpentinen im Wald des Naturschutzgebietes. Um einen ungehinderten Verkehrsfluss zu ermöglichen, müssten mehrere 100 Quadratmeter alter Waldbestand gefällt sowie die Hügelkuppe abgetragen werden. Ein Problem für Fußgänger und Radfahrer stelle schon jetzt der starke Auto- und Lastwagenverkehr über die L 113 in Richtung Maria Laach dar. Weil Parkmöglichkeiten fehlen, führe das Wildparken zu beiden Seiten der ohnehin schmalen Landstraße an den Wochenenden und in der Ferienzeit teilweise zu einspurigem Verkehr mit sehr gefährlichen Situationen.

Wenn die Serpentinen begradigt werden, fürchtet die BI, werden auch andere diese Route zur A 61 nutzen. Alternativen zum Schwerlastverkehr seien angeregt, aber nicht berücksichtigt worden. So zum Beispiel verschiedene kürzere Routen zum Logistikzentrum, die Errichtung einer Containerseilbahn, die über unbewohntem Gebiet realisierbar wäre, oder auch die Nutzung des Schienennetzes der Brohltalbahn, das mit einem 10-Millionen-Etat aufwendig saniert wurde und noch wird.

Alternative Routen als Vorschlag

„Hier wird der Erhalt der Natur ignoriert. Zumal 2016 schon für Steuergeld Krötentunnel unter der angrenzenden Straße L 113 zwischen Campingplatzzufahrt und Maria Laach gebaut wurden, da hier die größte Amphibienwanderung im nördlichen Rheinland-Pfalz stattfindet. Wissen die Amphibien nun, dass sie das Waldgebiet um die L 115 meiden müssen? Die große Unterstützung für unsere Petition innerhalb einer Woche, gerade auch von Touristen, zeigt uns, wie wichtig der Schutz des Laacher-See-Waldes ist“, so ein Sprecher der Bürgerinitiative. Sie möchte nun mit ihrer Petition an Landrätin Cornelia Weigand verhindern, dass die Firma Rhodius ihre Pläne in der aktuellen Form durchführen darf.

Die BI plädiert für die Nutzung alternativer Routen in das Gewerbegebiet Brohltal-Ost, bei denen weniger Anwohner und Touristen betroffen wären. Und es geht ihr um den Widerruf der Ausnahmegenehmigung für Transporte an Sonn- und Feiertagen.

Hier geht es zur Petition