Podcast-Serie „Unter Narren“
Karnevalsvereine zwischen Safe Space und Sexismus
Seit 2007 prägt der Koblenzer Karnevalsverein Narrenbunt das queere Leben in der Stadt – hier Drag Queen Dörthe Dutt bei einer Stadtführung im Jahr 2016.
Sascha Ditscher

Karneval versteht sich als bunt, liberal und gemeinschaftlich – doch kann er diesem Anspruch immer gerecht werden? Während sich die traditionsbewusste Szene in Koblenz zuletzt stetig modernisiert hat, gibt es dennoch immer wieder Streit unter Narren.

Aktualisiert am 13. Februar 2025 10:18 Uhr

In Koblenz gab es einen queeren Karnevalsverein, noch bevor es einen CSD gab. Als homosexueller Junge in den Achtzigern waren Tanzgruppen in der Fastnacht eine Art Safe Space, sagt Udo Eulgem, Gründungsmitglied des Vereins Narrenbunt, im Podcast „Unter Narren“ unserer Zeitung. Mittlerweile geht er abseits des Vereins eigene Wege als Performerin Dörthe Dutt. Währenddessen sitzt im Karneval nach wie vor längst nicht jeder Witz geschmackssicher. Gerade die Herrensitzungen umweht noch immer der Hauch des Chauvinismus. Nadine Schiffmann-Nink von der KG Blauweiss-Moselweiss schildert, wie in der Session manchmal schon kleine Bemühungen um die Gleichstellung kritisch beäugt werden.

In der dritten Folge von „Unter Narren - Nichts ist so ernst wie der Spaß“ spricht Host Finn Holitzka mit den Karnevalisten Udo Eulgem und Nadine Schiffmann-Nink darüber, was der Karneval für Gender Equality, Diversität und Gleichstellung in einer Gesellschaft leisten kann. „Unter Narren“ beleuchtet den Karneval aus einer Koblenzer Perspektive - für alle, die endlich verstehen wollen, warum man sich das antut - und für alle, die mitfeiern.

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