Koblenz
Jugendsprache in Koblenz im Podcast: „Lass frappen gehen!“
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Clara Libovsky ist in Koblenz aufgewachsen und studiert derzeit in Köln.
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Wer hungrig ist, hat "Frappes", wem das Geld fehlt, der fragt nach "Lobi": Unter Jugendlichen in Koblenz wird ein faszinierender Wortschatz gepflegt – Im Podcast RZInside gibt uns eine junge Koblenzerin einen Crashkurs.

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Clara Libovsky ist in Koblenz aufgewachsen und studiert derzeit in Köln.
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Die Kraft der Sprache ist enorm – sie kann Menschen verbinden, aber auch zur Abgrenzung benutzt werden. Besonders für Jugendliche ist das wichtig. Internet-Begriffe oder Vokabeln aus dem Rap unterscheiden Teenager von ihren Eltern. Und in Koblenz werden sogar eine ganze Menge regionaler Jugendwörter verwendet, erklärt uns Clara Libovsky.

Die 20-Jährige ist in Koblenz aufgewachsen, machte Abitur am Hilda-Gymnasium und studiert derzeit in Köln. Wir haben mit ihr über die Sprache ihrer Jugend gesprochen.

Das ganze Interview gibt es im Podcast RZInside auf Spotify und Co. oder direkt auf dieser Seite. Hier ein Auszug.

Frau Libovsky, manche Jugendwörter werden im ganzen Land gesprochen, gerade auch durch das Internet. Aber es gibt auch sehr spezielle Koblenzer Eigenheiten. Welche zum Beispiel?

Ich würde mal mit zwei ganz einfachen Wörtern anfangen: Nämlich Rali und Ralo, was stellvertretend für Junge und Mädchen oder Frau und Mann stehen. Wobei Rali schon deutlich öfter verwendet wird, man kann das vergleichen mit dem etwas bekannteren Wort Chaya. Man beschreibt damit eine weibliche Person – mit dem Unterton, dass jemand einem gefällt.

Und welchen Tätigkeiten geht die Rali nach?

Die könnte zum Beispiel irgendwo hingehen, um etwas zu essen. Ein anderes Wort für „gehen“ ist in der Koblenzer Jugendsprache das Wort naschen [ausgesprochen mit langem A, die Redaktion]. Dann könnte man sagen: „Lass mal losnaschen.“ Und wenn die Personen in diesem Dialog Lust haben, etwas zu essen – dann könnten sie Lust haben, etwas zu frappen. Oder auch: „Ich hab Frappes“, also Hunger.

Die eine Jugendsprache gibt es natürlich so nicht – stattdessen kursieren einzelne Wörter unter verschiedenen Cliquen, oder?

Das unterscheidet sich natürlich total von Gruppe zu Gruppe. Wer Freunde auf vielen verschiedenen Schulen hat, kennt vielleicht mehr Begriffe als andere.

Und die „offiziellen“ Jugendwörter des Jahres, die von Wörterbuchverlagen gekürt werden – hört man die in Koblenz?

Wörter wie „smash“ [Ausdruck des Gefallens, die Redaktion] werden schon verwendet, aber eher ironisch. Gut angekommen bei meiner Generation ist ein Video mit Tagesschau-Sprecherin Susanne Daubner, die mit ernster Miene die Jugendwörter des Jahres vorliest.

Wie klingt Koblenz?
Welche Vokabeln sind typisch für Koblenzer Schulhöfe, Einkaufszentren und Whats-App-Chats? Wie geht es jemandem, der “maddo" ist? Und interessiert sich die junge Generation eigentlich noch für Dialekt? Das ganze Interview und viele weitere Podcastfolgen jetzt anhören auf Spotify und Co. oder direkt hier im Webplayer.

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